Neil Austin sperrt den Woyzeck in ein Gefängnis aus Licht

Impression X4 Bars: Licht als Mittel zur Inszenierung von Räumen

Neil Austin, ausgezeichnet mit mehreren Tony- und Oliver Awards, setzt aktuell Büchners „Woyzeck“ in der Adaption von Jack Thorne am Old Vic ins Licht. In der Tradition von Adolphe Appia, Gordon Craig und Josef Svoboda, dem Erfinder der Svobodarampe, interpretiert er deren damals revolutionären Ideen zur Inszenierung neu – und setzt dazu auf GLP Impression Bars und GLP Impression XL.

Büchners „Woyzeck“ in der Adaption von Jack Thorne
Büchners „Woyzeck“ in der Adaption von Jack Thorne (Bild: GLP)

Die Adaption von Büchners unvollendetem Werk katapultiert die Geschichte des Soldaten Woyzeck in das Jahr 1981 nach Berlin, wo der Soldat Frank Woyzeck in den Wirren des Kalten Krieges und im Kampf um seine Ehre, sein uneheliches Kind und seine Geliebte mehr und mehr dem Wahnsinn verfällt.

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Und genau so lebt Neil Austins Inszenierung auch von drastischen Effekten, von Räumen, die nur aus Licht erschaffen werden und die immer enger, immer bedrohlicher und schließlich auch immer düsterer werden.

„Mir war von Anfang an klar, dass ich für die Umsetzung beim Licht neue Wege gehen musste“ so Austin zu seiner Arbeit und der Neuinszenierung. „Ich brauchte Scheinwerfer, mit denen ich nicht nur Licht, sondern Räume und Flächen schaffen konnte. Als einzige Wahl blieben schließlich die Impression X4 Bars von GLP“ und an dieser Stelle ist sich Austin sicher, dass auch die drei Visionäre der Theaterszene diese Lampen geliebt hätten. „Was wohl Appia, Craig und vor allem Svoboda mit diesen Mitteln erschaffen hätten?“

Büchners „Woyzeck“ in der Adaption von Jack Thorne
(Bild: GLP)

Neben den Impression X4 Bars setzt Austin zusätzlich auf die Impression X4 XL von GLP: mit 55 x 15 Watt RGBW LED bieten im diese Scheinwerfer alles das, was ein 5kW Scroller bisher möglich machte – aber eben auch noch so viel mehr. „Diese Scheinwerfer sind zugleich Beam und Wash und haben einen unglaublichen Output bei fantastischen Farben. Zusätzlich brauchen sie kaum Platz im Rig, was in einem Haus wie dem Old Vic ein unbezahlbarer Pluspunkt ist“ begründet Austin seine Entscheidung.

Doch zurück zu den impression X4 Bars, mit denen Neil Austin nicht nur Räume entstehen lässt, sie verändert und immer wieder umgestaltet. Tom Scutts Setdesign basiert auf vielen, verschiedenen Wänden und Flächen, die sich stetig verändern und neu gruppieren – genau wie Woyzecks Zustand immer dramatischer in Richtung Wahnsinn abdriftet. Austin nimmt diese Transformation auf und setzt sie in seinem Lichtdesign stringent fort. Aus weiten, offenen Räumen und weichem Licht werden immer schneller immer engere, gefängnisgleiche und kalte Räume, harte Schatten dominieren, wo anfangs noch die Helligkeit den Raum einnahm.

„Mir war von Anfang an klar, dass ich diese Bilder nicht mit den im Haus vorhandenen Scheinwerfern erschaffen konnte“, so Neil Austin weiter. Und die Idee, seine Bilder mit den X4 Bars umzusetzen, ließ ihn nicht los. „Fast wäre es an der Verfügbarkeit der Lampen gescheitert“ erzählt er weiter, „den augenscheinlich sind diese Bars im Moment extrem beliebt.“ Insgesamt 30 der X4 Bar 20 konnten schließlich von White Light und SLX geliefert werden, weitere 12 von den kürzeren Impression X4 Bar 10 wurden direkt von GLP zur Verfügung gestellt. „Als ich in der letzten Spielzeit Harry Potter and the Cursed Child geleuchtet habe, konnte ich zum ersten Mal die unglaubliche Vielseitigkeit und den einzigartigen Effekt dieser Lampen kennenlernen – und genau so war es jetzt auch beim Woyzeck. Es gibt diese Effekte einfach nur mit dieser Lampe.“

Büchners „Woyzeck“ in der Adaption von Jack Thorne
(Bild: GLP)

Während die kurzen Impression X4 Bar 10 hauptsächlich im Bühnenhintergrund zum Einsatz kamen und von dort aus scharfe, durchdringende Gegenlichtbündel erzeugten, nutzte Neil Austin die längeren X4 Bar 20 zusammen mit den beweglichen Wänden und Flächen. „Die geringe Baugröße ist da ein unschlagbarer Vorteil. Ich konnte die Bars praktisch unsichtbar in das Set integrieren, ohne dafür viel Platz zu beanspruchen. Trotzdem ist der Output gigantisch und die Wirkung entsprechend – ganz egal, ob die Bars ein weiches, offenes Licht erzeugen oder scharf geschnittene Lichtvorhänge erschaffen. Ein Effekt, den ich bereits bei der Inszenierung des Harry Potter Stücks ausgiebig genutzt habe. Der Kontrast aus den scharfen Lichtflächen und den impression X4 XL als Gegenlicht ist eine unglaublich eindrucksvolle Kombination.“

Bei der Inszenierung dominieren hauptsächlich die kalten, dunklen Töne mit hohem Blauanteil – und an dieser Stelle spricht Neil Austin der GLP impression Familie ein ganz besonderes Lob aus. „Ich mag ohnehin die Farben dieser Scheinwerfer, aber was am unteren Ende des Lichtspektrum an Output aus diesen Lampen kommt, versetzt mich immer wieder in Erstaunen. Immer dann, wenn es wirklich theatralisch und imposant wird, sind diese Lampen maßgeblich beteiligt, weil keine andere Lampe eben genau diesen Punch bringt.“

Eingerichtet und programmiert wurde die Inszenierung auf der hauseigenen ETC Gio von Miriam Spencer und dem Programmierer Eden Thornton – beides ebenfalls große Fans von GLP und der impression-Serie. „Mir ist aktuell keine anderer Scheinwerferserie  bekannt, die so flexibel einsetzbar und so leistungsstark ist wie die impression-Serie“ ist Miriam Spencer überzeugt. Eden Thornton ergänzt: „Ich kenne Neil und ich kenne seine Art zu arbeiten. Mir war direkt klar, dass die impression Serie genau das richtige Tool für diese Aufgabe sein würde. So viele unterschiedliche Bilder und Stimmungen mit nur einem Scheinwerfertyp umzusetzen benötigt viel Erfahrung und sehr flexible Scheinwerfer.“

 

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