Parlamentarisches Frühstück

Forum Veranstaltungswirtschaft diskutiert zentrale Forderungen mit Bundestagsabgeordneten

Vertreter:innen der Mitgliedsverbände des Forum Veranstaltungswirtschaft haben im Rahmen eines parlamentarischen Frühstücks mit Abgeordneten des Deutschen Bundestages über die drängendsten Herausforderungen der Branche diskutiert. Im Mittelpunkt standen dabei die Themen Rechtssicherheit bei der Beauftragung von Selbstständigen, die Anpassung des Arbeitszeitgesetzes sowie notwendige Reformen im Jugendarbeitsschutzgesetz.

(v.l.n.r.): René Tumler, Robert Ninnemann, Johannes Everke, Christian Ordon, Marcus Pohl und Björn Sänger
(v.l.n.r.): René Tumler, Robert Ninnemann, Johannes Everke, Christian Ordon, Marcus Pohl und Björn Sänger (Bild: Forum Veranstaltungswirtschaft )

Die Arbeitsbedingungen in der Veranstaltungswirtschaft seien durch unregelmäßige Arbeitszeiten, Wochenendarbeit und praxisnahe Ausbildung geprägt, heißt es seitens des Forums. Strenge gesetzliche Rahmenbedingungen führten jedoch in vielen Fällen zu Einschränkungen, die den Ausbildungs- und Berufserfolg behindern und die Wettbewerbsfähigkeit der Branche gefährden.

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Besonders dringlich sei für die Branche die Reform des Arbeitszeitgesetzes. Die geltende Begrenzung auf acht bzw. maximal zehn Stunden täglich und 40 bis 48 Wochenstunden werde den betrieblichen Realitäten nicht gerecht. Aufbau, Durchführung und Abbau einer Veranstaltung ließen sich nicht in starre Acht-Stunden-Raster pressen. Das Forum Veranstaltungswirtschaft fordert deshalb eine praxisgerechte Flexibilisierung, etwa die Möglichkeit, tägliche Höchstarbeitszeiten auf bis zu zwölf Stunden und Wochenarbeitszeiten auf bis zu 60 Stunden zu erhöhen – verbunden mit klaren Schutzmechanismen wie Ausgleichszeiten oder Vergütung im gleichen Monat. Solche EU-rechtskonformen Modelle hätten sich bereits in Österreich oder der Filmwirtschaft bewährt. Die aktuelle Bundesregierung hätte angekündigt, dieses Thema im Sinne der Veranstaltungswirtschaft schnell anzugehen – das Forum fordert, diesen Weg nun konsequent umzusetzen.

Auch die Nachwuchsförderung spielte eine zentrale Rolle beim Treffen. Die aktuellen Regelungen des Jugendarbeitsschutzgesetzes erschwerten es Auszubildenden, praktische Erfahrungen bei Abend- und Wochenendveranstaltungen zu sammeln – Einsätze, die für eine praxisnahe Ausbildung unerlässlich seien.

Mit dem Forderungskatalog, der den Abgeordneten übergeben wurde, fordert das Forum Veranstaltungswirtschaft unter anderem:

  • Rechtssicherheit bei der Beauftragung von Selbstständigen durch eine Reform des Statusfeststellungsverfahrens
  • Anpassung des Arbeitszeitgesetzes an die betrieblichen Realitäten der Veranstaltungswirtschaft
  • Reformen im Jugendarbeitsschutzgesetz, um praxisorientierte Ausbildungseinsätze zu ermöglichen

Das Forum Veranstaltungswirtschaft weist zudem darauf hin, dass viele Beschäftigte der Branche sich bewusst flexiblere Arbeitszeitmodelle wünschten: Mehrere intensive Arbeitstage am Stück, dafür längere Erholungsphasen. Dieses Bedürfnis nach selbstbestimmter Arbeitsgestaltung sollte ernst genommen und gesetzlich ermöglicht werden.

Das Forum Veranstaltungswirtschaft will den politischen Dialog in den kommenden Monaten fortsetzen, um gemeinsam mit den Verantwortlichen tragfähige Lösungen für die Zukunft der Branche zu entwickeln.

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