Olymp hebt ab: Stage Production beim Jubiläum des Ikarus-Festivals
von Redaktion,
Mit einer gewaltigen Mainstage, detailliertem Dekobau und einer präzisen Stage Production wurde der Allgäuer Airport Memmigen am Pfingstwochenende zum Schauplatz des Ikarus Festivals. Verantwortlich für die Stage Production war erstmals Stageventure.
Leitidee der Hauptbühne – ein Olymp-Tempel (Bild: Steinsohn Images)
Bereits in der konzeptionellen Frühphase sei das Kölner Team eingebunden gewesen, habe an der Entwicklung der konstruktiven Grundlagen mitgewirkt und habe darüber hinaus als technischer Produzent den Aufbau, die Koordination und den Ablauf vor Ort verantwortet. Besonders die Lage auf einem aktiven Verkehrsflughafen habe zahlreiche Herausforderungen mit sich gebracht – von luftfahrtrechtlichen Einschränkungen bis hin zu sicherheitsrelevanten Abstimmungen mit dem Tower in Echtzeit.
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Rund 120.000 Besucher erlebten auf dem Gelände des Allgäuer Flughafens in Memmingen nicht nur das Jubiläum, sondern auch ein Festival der 1. Klasse. Internationale Headliner wie Scooter, Finch und Armin van Buuren bildeten den musikalischen Rahmen für ein Festival, das sich über sieben Bühnen und drei Tage erstreckte. Jede Stage war dabei nicht nur Spielfläche für Acts, sondern Teil eines übergeordneten Gestaltungskonzepts, das technische Perfektion und kreatives Storytelling zusammenführte.
Festivalproduktion im Flugraum
Die Location am Allgäu Airport ist spektakulär – und speziell. Neben Start- und Landebahn für Linienflieger entstehen im Frühsommer spektakuläre Festivalbühnen. Doch diese Umgebung bringt nicht nur Charme mit sich, sondern auch zahlreiche Vorschriften und Herausforderungen. So musste beim Aufbau des Festivals jede Kranbewegung über 28 Metern mit dem Tower abgestimmt werden. Auch das sogenannte Instrumented Landing System (ILS), das Flugzeugen beim Landeanflug hilft, durfte durch den Auf- und Abbau und das Festival keinesfalls gestört werden. Stageventure arbeitete deshalb eng mit dem Flughafen zusammen, übermittelte exakte GPS-Koordinaten der Bühne und hielt eine regelmäßige Abstimmung zum Tower aufrecht. Besonders knifflig: Die Pyrotechnik des Festivals durfte während des laufenden Flugbetriebs nur bis ca. 23 Meter hoch schießen. Erst nach Einstellung des Flugbetriebs waren spektakuläre Höhen von ohne weitere Beschränkungen erlaubt – ein logistisches Timing, das präzise mit der Abenddramaturgie abgestimmt werden musste. Zwischen Aufbau, Showdesign und Sicherheitsplanung wurde auch der Einsatz eines 600-Watt-Lasers realisiert – deutlich stärker als übliche Festivaltechnik. Dass dieser bei der Show bis in die Stratosphäre reichte, war kein Zufall, sondern Teil der minutiös abgestimmten Gesamtchoreografie. Die besondere planerische Herausforderung: Das Gerät musste so platziert werden, dass es weder Deko noch technische Bühnenteile oder gar Menschen berührte – andernfalls hätte es durch seine Hitzeentwicklung Schäden auslösen können. Auch hier: direkte Abstimmung mit dem Tower, um den Flugverkehr nicht zu stören.
2. Simon Rodenkirchen (Mitte), Geschäftsführer von Stageventure, war mit seinem Team während des gesamten Festivals vor Ortpresse@stageventure.de (Bild: Stefan Steinmetz)
Stageventure als technischer Produzent
Bereits in der frühen Konzeptionsphase wurde Stageventure als technischer Produzent und Dekobauer in die Planung des Jubiläums eingebunden. Gemeinsam mit den Veranstaltern habe das Kölner Team die inhaltliche Leitidee der Hauptbühne – einen Olymp-Tempel – entwickelt und in ein technisch umsetzbares Design übersetzt. Aus der Vision eines monumentalen Tempels sei so ein multidimensionales Bühnenerlebnis entstanden, das griechische Mythologie mit zeitgenössischem Design verbunden habe. Stageventure habe dabei sowohl die Rolle des kreativen Co-Autors als auch des technischen Produzenten für die gesamte Stage Production übernommen – von der ersten CAD-Zeichnung über den Bau von Bühnen- und Dekorationselementen samt Bauabnahme bis hin zur Vor-Ort-Koordination sämtlicher technischer Gewerke. Allein für die Hauptbühne seien mehr als acht verschiedene Gewerke eingebunden gewesen, darunter Licht, Ton, Video, Statik, Bühnenbau, Special Effects und Pyrotechnik. Der Aufbau habe insgesamt 18 Tage in Anspruch genommen.
Neben der Hauptbühne „Olymp“ seien auch alle weiteren Festivalbereiche in das erzählerische Gesamtkonzept integriert worden: Darunter die Minos, Nox und Onos Stage – sie alle hätten zentrale Motive des Festival-Storytellings aufgegriffen. Um die Umsetzung vor Ort zu gewährleisten, habe Stageventure auf ein internationales Netzwerk aus Technikern und Baupartnern gesetzt. Teams aus Polen, Tschechien, den Niederlanden, Österreich, Frankreich und Deutschland hätten vor Ort gearbeitet – oft zeitgleich, immer abgestimmt. Trotz paralleler Einsätze von Stageventure auf weiteren Großveranstaltungen – darunter der World Club Dome und Tante Mia tanzt – habe die Koordination auf dem Ikarus Festival reibungslos funktioniert. Ein täglicher Check-in mit allen Gewerken, Sicherheitsverantwortlichen und dem Tower habe die operative Umsetzung während des Auf- und Abbaus sowie während des Festivalwochenendes sichergestellt.
Dekobau: Ästhetik trifft auf Funktion
Besondere Aufmerksamkeit sei dem Dekobau gewidmet worden – nicht nur als schmückendes Beiwerk, sondern als integraler Bestandteil der Festivalstory. Die zentralen Symbole „Alpha“ und „Omega“ hätten die Hauptbühne flankiertund Anfang und Ende der Showdramaturgie markiert. Erstmals habe Stageventure auch eine Brücke aus Layer als infrastrukturelles Bauwerk realisiert. Zum Einsatz kamen zahlreiche Materialien wie PVC, Polyester, Molton und Holz. Die Kombination aus CNC-gefrästen Einzelteilen, handgemalten Oberflächen und digitalem Großdruck habe eine filigrane, aber belastbare Gestaltung ermöglicht. Durch die enge Verzahnung von Design, Technik und Bauplanung seiein Gesamtbild entstanden, das sowohl visuell begeistert als auch logistisch durchdacht gewesen sei.
Warum technische Produzenten auf Festivals zentral sind
Das Ikarus Festival zeige, wie entscheidend die Rolle eines technischen Produzenten – der Stage Production – für komplexe Festivalproduktionen sei. Denn je umfangreicher die Anforderungen werden, desto wichtiger ist es, eine zentrale Schnittstelle für alle Gewerke zu haben. Gerade bei Produktionen auf Spezialflächen wie Flughäfen, bei begrenzten Auf- und Abbauzeiten oder hohem Sicherheitsaufwand sei ein erfahrenes Team mit ganzheitlichem Produktionsansatz unverzichtbar. Stageventure setze seit Jahren auf diese Herangehensweise: Planung, Koordination, Umsetzung und Kommunikation kämen aus einer Hand. CAD-Zeichnungen, technische Dokumentationen und Aufbaupläne würden vorab erstellt, mit Behörden abgestimmt und laufend aktualisiert. Vor Ort sorge ein zentraler Projektleiter für Transparenz zwischen allen Gewerken. Bei Bedarf – wie bei Ikarus 2025 – würden internationale Spezialisten in das bestehende Netzwerk eingebunden.
Simon Rodenkirchen, Geschäftsführer von Stageventure, resümiert: „Das war die größte Stage Production, die wir bisher realisiert haben – sowohl vom Aufwand als auch vom Dekorationsumfang her. Und wir sind dankbar und froh, dass wir unsere Expertise im Storytelling so gezielt einbringen konnten. Ein absoluter Meilenstein.“