Eine Show fahren: mit MOTU Digital Performer und Show Control

MOTU Show Control
MOTU Show Control System mit allen Komponenten (Bild: Klemm Music Technology)

Gesang, Gitarre, Bass, Schlagzeug, Stecker rein und alle Knöpfe auf zehn, so oder ähnlich haben alle mal angefangen. Wenn aber die Konzerte und die Ansprüche größer werden, kann es gerne mal ein wenig mehr sein. Vielleicht möchte die Band bei einem bestimmten Song ein aufwändiges Intro, oder es kommt für einen Titel eine Geige dazu. Dann müssen wir über Zuspielsysteme reden.

Dorino Goldbrunner, Drummer und Music Director der Chris Norman Band erklärt: „Ganz wichtig ist, dass wir hier nicht über Playback reden, die Band spielt und singt natürlich live. Aber wenn du für ein oder zwei Stücke einen Background-Chor haben willst, dann nimmst du ja nicht unbedingt noch 5 Sängerinnen mit auf Europatour, die werden dann eben vom Band eingespielt.“

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Bei einem zugespielten Intro ist das noch unkompliziert, weil die Band nur rechtzeitig in den Song mit einsteigen muss. Bei Backing-Tracks sieht die Sache jedoch ganz anders aus, hier muss die Band tatsächlich absolut synchron zum Backing-Track spielen. Das wird über Click-Tracks gewährleistet, die üblicherweise der Drummer auf seine Kopfhörer oder InEars bekommt. Er gibt den Beat vor, und die Band spielt immer im richtigen Tempo.

Das ist auch bei anderen Gelegenheiten wichtig: Malte Krug, Live-Operator bei den Scorpions erzählt, dass bei der Tour 2017 Aufnahmen für eine Live-DVD gemacht wurden. „Weil die einzelnen Titel der DVD aus mehreren Konzerten zusammengeschnitten werden, muss logischerweise jeder Titel bei jedem Konzert gleich gespielt werden, also auf jeden Fall gleich schnell. Da sind die Click-Tracks absolut unverzichtbar.“

Dorino Goldbrunner
Dorino Goldbrunner von der Chris Norman Band (l.) ist total happy mit seinem MOTU Show Control System. Micha Voß von MOTU Deutschland (r.) half ihm bei der Konfiguration (Bild: Klemm Music Technology)

Notwendig ist aber, dass das Zuspielsystem zuverlässig funktioniert. Dorino hat da so seine Erfahrungen gemacht: „Auf unserer Tour in Russland im Herbst 2017 war ich total verzweifelt. Da ist dauernd was schiefgelaufen, wir waren ständig asynchron. Abends im Hotel hab ich dann gegoogelt und auf youtube das Video von MOTU gefunden. Das war die Lösung.“

Jetzt verwendet er für die Steuerung der Zuspieltracks Digital Performer und ist total zufrieden: „Ich starte jeden Track, indem ich den ersten Beat auf das Drumpad schlage. Dann läuft Digital Performer los und die Band steigt ein. Auf Wiedersehen Asynchronität – das gibt es nicht mehr!“

Und das ist nicht der einzige Vorteil von DP: „Total großartig ist die Chunk-Funktion. Ich kann alle Songs des Konzerts in ein einziges Projekt legen, Digital Performer spielt den Track ab und wartet dann auf mein Signal. Ich starte wieder mit dem Drumpad und DP spielt den nächsten Track. Und wenn wir kurzfristig beschließen, die Reihenfolge der Songs im Konzert nochmal zu ändern, dann ist das kein Problem, ich verschiebe die Tracks einfach in der Liste.“

DP kann aber nicht nur Audio. Möglich ist auch die Steuerung der Lightshow, die Steuerung der Video-Zuspieler, im Prinzip die Steuerung von allem, was sich per MIDI steuern lässt. Große US-Acts verwenden dieses System seit Jahren. Wer einmal bei Coldplay, U2, Madonna, Lady Gaga, Justin Timberlake oder Roger Water’s The Wall gewesen ist, hat Digital Performer live miterlebt. Aber, es merkt ja keiner, denn die Show läuft absolut stabil und störungsfrei. Bei der Wall-Show von Roger Waters stürzt sogar ein großes Flugzeugmodell direkt auf die Bühne – natürlich genau auf dem Beat.

Chunks
Musterprojekt der Chris Norman Band. Zu sehen sind rechts alle Chunks, sprich alle Songs eines Konzertes, zusammengefasst in einem einzigen Projekt. (Bild: Klemm Music Technology)

Was aber, wenn das System abstürzt? Passiert ja eigentlich nie, aber wenn? Wenn irgendein Grobmotoriker den Show-Rechner runterschmeißt? Wenn irgendwo im System ein kurzer, falscher Stromimpuls reinschießt, und der Rechner abstürzt? Dann komm uns keiner, und sage: Ich hab noch ein iBook in der Tasche, das fahr ich dann hoch. Bis dahin muss der Sänger halt mit dem Publikum quatschen, oder wir spielen eben zwei Songs ohne Backing-Tracks. No way! Die Leute haben einen Haufen Geld bezahlt, die Show muss perfekt sein. Und hier kommt das redundante System ins Spiel. Das bedeutet, dass ein zweites System Digital Performer parallel mitläuft, und im Notfall – latenzfrei, unhörbar – einspringt, und die Show eins zu eins weitergeht.

Und genau dieses System benutzen auch die oben genannten und viele weitere große Acts – eben um absolut sicher zu stellen, dass die Show weitergeht. Die Konfiguration von MOTU-AVB-Interfaces mit einem Switch und Digital Performer sorgt für einen störungsfreien Ablauf der Show.

Voraussetzung ist, dass die Interfaces stabil laufen und latenzfrei miteinander kommunizieren. Das ist bei den MOTU-AVB-Interfaces selbstverständlich gegeben. Über AVB lässt sich das Netzwerk nahezu unbegrenzt erweitern, viele Hundert Meter Kabel können gezogen und bis zu XX Interfaces im Netzwerk verbunden werden. Im Prinzip reicht dann ein einziges Netzwerkkabel von der Bühne zum FOH-Platz. Schluss mit Multicore, Schluss mit Kilometern von XLR-Kabeln!

Diese Eigenschaften, die Steuerung einer kompletten Bühnenshow, die Vernetzung und die Absturzsicherung, machen in Dorino Goldbrunners Augen MOTU Digital Performer in Verbindung mit den MOTU Interfaces vor allem eins: „Alternativlos!“

AVB für das Medien-Streaming

AVB (Audio Video Bridging) bezeichnet eine Reihe von Standards der Audio/Video Tasking Group (IEEE 802.1) für synchronisiertes und priorisiertes Streaming von Audio- und Videodaten über Netzwerke. AVB ermöglicht ein nahezu latenzfreies, voll synchronisiertes Streamen von Audio und Video in Echtzeit. Dank reservierter Bandbreite für A/V-Daten ist ein AVB-Netzwerk ausfallsicher und für höchste Ansprüche der professionellen Anwendung geeignet.

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