Mehr als 110 Messen im ersten Quartal 2023

AUMA-Messeüberblick: Weltwirtschaft trifft sich wieder in Messedeutschland

Der Ausstellungs- und Messe-Ausschuss der deutschen Wirtschaft AUMA blickt zurück auf das vergangene Messejahr und beurteilt das aktuelle: Mit 340 Messen sei in diesem Jahr erstmals seit Ausbruch der Coronapandemie in Deutschland ein komplettes Messejahr erwartbar. Damit seien knapp ein Viertel mehr Messen geplant als 2022 hierzulande möglich gewesen wären. Mehr als 110 Messen fänden im ersten Quartal statt, 2022 waren es laut AUMA lediglich 18.

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Die IDS, Internationale Dental-Schau, feiert in diesem März ihr 100-jähriges Bestehen. (Bild: Koelnmesse GmbH/Harald Fleissner)

Halbzeit im veranstaltungsstarken ersten Quartal

Seit Januar hätten, so heißt es in der Mitteilung des AUMA, mehr als 50 Messen in Deutschland stattfinden können, mehr als 60 seien noch bis Ende März geplant. Darunter z.B. die Reisemesse ITB in Berlin, die Weltleitmesse für Wasser, Wärme, Luft ISH in Frankfurt am Main und die Internationale Dental-Schau IDS in Köln.

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Herausragende Messe-Beispiele im Jahr 2023 seien die Weltleitmesse für Bio-Lebensmittel Biofach in Nürnberg, die Leitmesse der globalen Ernährungswirtschaft Anuga in Köln, die Leipziger Buchmesse, die Weltleitmesse für Architektur und Materialien Bau in München, die Weltleitmesse der Industrie Hannover Messe, die Weltleitmesse für Landtechnik Agritechnica in Hannover sowie die Leitmesse der Medizinbranche Medica in Düsseldorf.

2022 als drittes Ausnahmejahr in Folge

Rückblickend sei 2022 das dritte Ausnahmejahr in Folge gewesen. Fiel das erste Quartal wegen behördlicher Messeverbote nahezu aus, sei spätestens seit Herbst der Großteil des Publikums zurück. Mehr als 7,2 Millionen Besucher:innen sowie über 142.000 ausstellende Unternehmen seien zu Gast gewesen auf deutschen Messen. Das entspreche 70 % der Aussteller und knapp 65 % der Besucher:innen der Vor-Corona-Zeit.

„Das Messejahr 2022 war erneut eine Berg- und Talfahrt, letztlich hat es sich erstaunlich entwickelt. Trotz nicht enden wollender Unsicherheiten verzeichnen erste Branchenmessen überdurchschnittliche Besucher- und Ausstellerquoten. Obwohl die Kosten für Anreise und Übernachtung stark gestiegen sind, wollen Unternehmen auf ihre Branchentreffs nicht verzichten. Nach erster Zurückhaltung im Sommer ist klar, dass Messen bei innovativen Themen für das Gewinnen neuer Kunden und solider Vertriebskanäle die besten Bühnen sind“, sagt Jörn Holtmeier, Geschäftsführer des Dachverbandes der deutschen Messewirtschaft AUMA.

Premiere für zwei Dutzend Messen im Jahr 2022

Premiere feierten laut AUMA 2022 zwei Dutzend neue Messen, vor allem zu Mobilität, Medizin und Energie. Rein digital habe nur nur eine Messe stattgefunden. Mehr als 5,5 Millionen m² Standfläche wären im vergangenen Jahr auf den Messen zwischen Husum und Friedrichshafen gebucht worden. Allein 4,9 Millionen m² davon auf den fast 170 Messen von nationaler bis internationaler Bedeutung. Speziell auf diesen hätten sich rund 5,3 Millionen der mehr als sieben Millionen Besucher:innen und 120.000 der über 142.000 ausstellenden Unternehmen getroffen.

„Die Weltwirtschaft trifft sich wieder in Messedeutschland. Die starke Internationalität gehört zu unserer DNA. Was in der Politik noch nicht allen klar ist: Zwei Drittel aller Weltleitmessen finden in Deutschland statt. Wir fordern die Bundesregierung auf, diesen Spitzenplatz zu stärken. Doch potenzielle Messeteilnehmer aus Indien, der Türkei oder China können immer öfter nicht einreisen, weil deutsche Visa-Stellen das Messe-Visum nicht rechtzeitig ausstellen. Weniger hausgemachte Probleme, mehr Engagement für den Messeplatz Deutschland: Das würde die Ampel-Koalition schmücken“, sagt Holtmeier.

2022-Messen mit hohem ausländischen Besucheranteil

Eindrucksvoll seien laut AUMA die 1,9 Millionen ausländischen Messe-Besucher:innen 2022 in Deutschland. Deren Anteil entspreche sogar einem leichten Plus verglichen mit der Zeit vor der Pandemie. Auf dem Vor-Corona-Niveau befänden sich anteilig die 70.000 ausländischen Aussteller. Bemerkenswert sei jedoch deren Herkunft. Dort zeige sich eine deutliche Verschiebung: Kamen 2019 noch gut 30 % der ausstellenden Unternehmen aus Asien, wären es 2022 nur noch knapp 19 % gewesen. Dafür reisten 72 % der Aussteller aus europäischen Ländern an; vor Corona hätte dieser Anteil bei rund 60 % gelegen.

Messeverbote brachten hohe Verluste

Final ermittelt sei der gesamtwirtschaftliche Schaden durch Verbote, Verschiebungen und Streichungen von Messen: Mehr als 60 Milliarden Euro Minus und knapp zehn Milliarden Euro weniger Steuern seien die Folge der Messeverbote seit Anfang 2020. 2019 habe die Messewirtschaft noch mit 28 Milliarden Euro zum volkswirtschaftlichen Jahresplus beigetragen. 2022 wären es knapp 14 Milliarden Euro gewesen.

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