Erstmalig hybrid

EVVC Mitgliederversammlung 2020: digitale Lösungen können Präsenzveranstaltungen nicht ersetzen

Am 29. Juni 2020 fand die Mitgliederversammlung des EVVC Europäischer Verband der Veranstaltungs-Centren e.V. physisch und virtuell statt. Nach der Corona-bedingten Absage des Branchenkongresses MEXCON, einem Gemeinschaftsprojekt von EVVC und GCB German Convention Bureau, hielten beide Verbände parallel ihre Mitgliederversammlungen im gleichen Setting ab.

EVVC Mitgliederversammlung 2020(Bild: EVVC)

„Die Corona-Krise hat unsere Branche hart getroffen“, so EVVC Präsidentin Ilona Jarabek bei ihrer Begrüßung der TeilnehmerInnen. „Dennoch ist es jetzt wichtig, dass wir als Verband ein positives Zeichen setzen. Einer muss den Anfang machen und Tagungen wieder stattfinden lassen – schön, dass wir dies nun tun.“

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Die vor-Ort-Veranstaltung im Estrel Berlin fand unter Einhaltung eines strengen Hygienekonzeptes und unter Erfüllung aller aktuellen Auflagen statt. Neben Einbahnstraßenregelung, Maskenpflicht und Desinfektionsmöglichkeiten sei es vor allem die Einhaltung des gebotenen Abstandes gewesen, so der EVVC, die die Tagung zu einem neuen Erlebnis für alle Anwesenden machte. Während im Plenum und beim Mittagessen das entsprechende Set-up für die Einhaltung des Mindestabstandes sorgte, war es in den Kaffeepausen und auf den Wegen das Alarmsystem der Firma Kinexon, das mit akustischen Signalen die Betroffenen zu mehr Abstand bewegte.

„Nach dem Erleben dieser Corona-konformen Veranstaltung ist eines sicher: Dies kann nicht das “neue Normal” werden“, so EVVC Geschäftsführer Timo Feuerbach. „Insbesondere der vertrauensvolle Austausch, der gerade in den Reihen des EVVC traditionell eine große Rolle spielt, ist unter diesen Bedingungen nicht durchführbar.“

Auch wenn die technische Umsetzung des hybriden Formates dank der Unterstützung von Proske Virtual Venue, dem Estrel Berlin, der Eventtechnik-Agentur Kickelhain für das Live-Streaming sowie dem Technologieanbieter SwarmWorks für die rechtskonforme Online-Stimmabgabe reibungslos funktioniert habe, habe große Übereinstimmung geherrscht, dass ein solches Veranstaltungsformat eine gute Not- und Übergangslösung sei, doch die ausschließlich physische Begegnung keinesfalls ersetzen könne.

Dennoch würden auch für die Planung der Fachtagung im September 2020 noch viele Fragen offen bleiben, wie eine optimale Lösung unter den aktuellen Bedingungen aussehen könnte.

EVVC fordert Branchendialog

Umso wichtiger und dringlicher werde vor diesem Hintergrund laut EVVC die Forderung des Verbandes nach einem Branchendialog mit der Politik: Aktuell stehe die Veranstaltungswirtschaft 1,50 m vor dem Abgrund und sei massiv von Insolvenzen bedroht. Auch kommunal betriebene Veranstaltungshäuser, deren Betrieb bislang vermeintlich krisensicher schien, blickten sorgenvoll in die Zukunft, da auch die Kassen der Städte und Gemeinden zunehmend unter Druck gerieten.

Die bisherigen Versuche des EVVC, die unterschiedlichsten Verbandsvertreter der Branche an einen Tisch zu bringen, um gemeinsame Forderungen an die Politik zu formulieren, seien bisher nicht erfolgreich gewesen. „Es ist höchste Zeit, mit dem Kirchturmdenken aufzuhören“, appelliert EVVC Präsidentin Ilona Jarabek. „Wir haben jetzt die Chance, im Schulterschluss mit allen an der Veranstaltungswirtschaft Beteiligten die Vielfalt und die Bedeutung der Branche zu zeigen und mit der Politik Lösungen für die angeschlagene Branche zu erarbeiten. Wir müssen jetzt in der ganzen Bandbreite der Branche zusammenstehen – Veranstaltungshäuser, Technikfirmen, Diskotheken, Theater, Live-Entertainment, Sport- und Musikveranstalter und noch viele mehr.“

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