Bau- und Sanierungsphase abgeschlossen

Kultur- & Kongresszentrum Liederhalle startet nach Sanierung als Impfzentrum

Im Zuge einer 18-monatigen Bau- und Schließungsphase wurden die Tagungsbereiche des Kultur- und Kongresszentrum Liederhalle generalüberholt. Statt jedoch mit einer großen Eröffnungsfeier startet der Kongressbereich Mitte Dezember als zentrales Impfzentrum in der baden-württembergischen Landeshauptstadt.

Neues Foyer_Liederhalle(Bild: Kultur- und Kongresszentrum Liederhalle (Florian Selig))

Mit der situationsbedingten Nutzung geht für Geschäftsführer Andreas Kroll die Hoffnung einher, „dass wir bald wieder Musik- und Show-Veranstaltungen, Hauptversammlungen, Tagungen und Kongresse durchführen können – so wie wir es gewohnt waren und sind.“

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Generalsanierung der Foyers und Kongressbereiche

In den vergangenen Monaten waren die Räumlichkeiten des Kultur- und Kongresszentrum nach 27 Jahren Dauerbetrieb an die Anforderungen heutiger Kongressveranstaltungen angepasst worden. Das 1991 durch den Anbau des Kongressbereiches zum Kultur- und Kongresszentrum erweiterte Konzerthaus Liederhalle war damals nicht für solch eine Nutzung ausgelegt. Für Geschäftsführer Martin Rau von der in.Stuttgart Veranstaltungsgesellschaft sei der Kongressbereich technisch und optisch ein Glanzstück geworden. „Die Generalsanierung war nach knapp 30 Jahren intensiver Nutzung unabdingbar geworden. Jetzt verfügen wir über moderne Räumlichkeiten, die den Ansprüchen und Erwartungen unserer Veranstalter und Kunden entsprechen.“

Im Mittelpunkt der Sanierungsarbeiten standen der Brandschutz, die Gebäudeleit- und Netzwerktechnik sowie die Bühnen- und Veranstaltungstechnik. Die Foyers vor den Sälen dienten früher ausschließlich zur Abgabe der Garderobe, als Aufenthaltsfläche in den Pausen oder für die Bewirtung der Gäste, wurden im Laufe der Jahre allerdings vermehrt zur Veranstaltungsfläche umfunktioniert. „Für diese neue Art der Eventnutzung war es notwendig, den Brandschutz und die Fluchtwegsituation innerhalb des Kongressbereichs anzupassen“, sagt Norbert Hartmann, der bei der in.Stuttgart verantwortlich für die Liederhalle ist. Neben den Brandschutzaspekten zeigte sich bei einer umfassenden Gebäudeanalyse ebenfalls ein zeitgemäßer Sanierungsbedarf.

Hegelsaal_Liederhalle
Hegel-Saal nach Sanierung (Bild: Kultur- und Kongresszentrum Liederhalle (Florian Selig))

Zum Zwecke der Sanierungsarbeiten wurden der Hegel- und der Schiller-Saal sowie alle Tagungsräume ab Juli 2019 geschlossen – der Betrieb im denkmalgeschützten Konzertbereich lief parallel weiter. Hinter den Kulissen entstand in dieser Zeit mehr Raum für Kunden und Veranstalter. So wurde der Backstage-Bereich im Hegel-Saal deutlich vergrößert. Für Event-Produktionen oder Versammlungen stehen jetzt zusätzliche Räume bereit, die durch bewegliche Raumteiler für unterschiedliche Arbeitsbereiche, Büros, den Aufenthalt der Künstler und Mitarbeiter oder als Lagermöglichkeit genutzt werden können.

Die Decken wurden in einem dunklen Blauton gestrichen und die Raumkanten betont und aufgehellt. Ein neues Besucherleitsystem, eine große LED-Videowand am Haupteingang, sowie der Einbau von Holzelementen an den Bars, den Treppenaufgängen und dem Toilettenbereich unterstreichen das nun modernere Ambiente.

Für hybride Veranstaltungsformate gerüstet

Das Investment in die technischen Gebäudeleitsysteme, in den weiteren Ausbau der Netzwerktechnik und die Bühnen- und Veranstaltungstechnik seien erforderlich gewesen, um weiter auf dem Markt konkurrenzfähig zu bleiben. „Die Entwicklung für den Kongress der Zukunft geht verstärkt in Richtung hybride Veranstaltungen. Die Teilnehmer werden zukünftig vermehrt über mobile Endgeräte am Geschehen teilhaben“, sagt Hartmann. Natürlich werde man sich weiterhin „Face-to-Face“ treffen, aber dennoch vermehrt die modernen Medien nutzen.

„Wir haben im Kultur- und Kongresszentrum Liederhalle jetzt die Voraussetzungen für eine umfangreiche Datenverwaltung und ein sicheres Datenmanagement geschaffen. Damit ist unser Haus gut für die Zukunft aufgestellt“, ist Rau überzeugt. Er selbst spricht von einer „Generalsanierung als Investition in die Zukunft mit vielen nachhaltigen Lösungen, die auch für den wirtschaftlichen Betrieb relevant sind“. Der Kostenrahmen werde nach Abschluss aller Arbeiten bei rund 30 Millionen Euro liegen.

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