SOTI-Studie

Lieferketten-Engpässe führen bei Verbrauchern zu inländischen Einkäufen

Verbraucher:innen stellen ihre Einkaufsgewohnheiten aufgrund der weltweiten Lieferketten-Engpässe um – nach der Studie ‚From Clicks to Ships: Der Stand der Mobilität im Einzelhandel 2022‘ von SOTI tendieren Käufer:innen im Hinblick auf Verfügbarkeit und Versandgeschwindigkeit zu lokalen Käufen, also zu Käufen innerhalb des eigenen Landes.

Shopping zwischen Regalen

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Mehr als die Hälfte der Verbraucher in Deutschland (55%; 57% weltweit) gibt an, dass sie in letzter Zeit entweder alternative Artikel kaufen mussten, da die bevorzugten Produkte nicht verfügbar waren, oder dass sie bei anderen Händlern eingekauft haben, die diese Artikel vorrätig hatten. Mehr als ein Drittel der Befragten (37%; 35% weltweit) hat angegeben, dass Artikel, die sie kaufen wollten, überhaupt nicht mehr erhältlich waren.

Diese Lieferprobleme führen dazu, dass knapp ein Drittel der Umfrageteilnehmer:innen (32%; 34% weltweit) über längere Lieferzeiten klagt und der Versand beziehungsweise die Lieferzeit für 42% (53% weltweit) der frustrierendste Aspekt des Online-Shopping sei.

Da die Konsumenten hinsichtlich Schnelligkeit und Verfügbarkeit keine Einbußen machen wollen, würden sie aktuell besonders auf den Kaufvorgang achten. Mehr als ein Drittel (38%; 36% weltweit) gibt an, sich anderweitig umzusehen, wenn die Lieferung oder Abholung eines Artikels länger als zwei Tage dauert. Da Lieferungen aus dem Ausland inzwischen mehr Zeit in Anspruch nehmen, haben 40% (52% weltweit) der Studienteilnehmer:innen ihre Gewohnheiten geändert und angegeben, dass sie einen Artikel, der aus dem Ausland verschickt wird, mit geringerer Wahrscheinlichkeit bestellen als noch vor einem Jahr.

Veränderte Sicht- und Verhaltensweisen der Verbraucher bleiben bestehen

Aus den Ergebnissen der Studie geht hervor, dass die Einzelhändler hinsichtlich der Bedürfnisse von Verbraucher:innen einen geringen Spielraum haben.

  • Mehr als die Hälfte der Befragten (58%; 68% weltweit) erwartet, jederzeit während des gesamten Liefervorganges zu wissen, wo sich ihre Bestellung befindet.
  • Fast jeder Zweite (47%; 52% weltweit) stimmt zu, eher bei einem Einzelhändler einkaufen zu wollen, der mehrere Rückgabemöglichkeiten anbietet.
  • Knapp die Hälfte (45%; 61% weltweit) bekundet, weiterhin bei den Herstellern einzukaufen, die die Waren am schnellsten liefern können.
  • Mehr als ein Drittel der Befragten (34%; 35% weltweit) hat angegeben, dass die Kenntnis über den Lieferdienst eines Einzelhändlers dazu geführt habe, dass eine Bestellung bei diesem Händler nicht abgeschlossen wurde.

Weiterentwicklung in Zeiten des Umbruchs

„Einzelhändler müssten heutzutage agil sein und sich mithilfe neuer Technologien an Veränderungen im Markt anpassen. Nur so werden sie aus der derzeit volatilen Situation gestärkt hervorgehen“, kommentiert Stefan Mennecke, Vice President of Sales, Central, Eastern, Southern Europe and MENA bei SOTI. „Für Einzelhändler ist dabei wichtig, über aufschlussreiche Daten zu verfügen, um auf die neuen Präferenzen von Verbrauchern bestmöglich einzugehen. Es gilt, Käufern entgegenzukommen, wobei berücksichtigt werden muss, dass gerade noch immer eine große Fluktuation hinsichtlich des Konsumverhaltens herrscht. Daher gilt es darauf zu achten, Kunden das bestmögliche Kauferlebnis zu bieten – unabhängig davon, wo und wie die Kunden einkaufen.“

Mit Blick auf die Zukunft gaben 51% (63% weltweit) der Befragten hinsichtlich neuer Zustellungsoptionen im Jahr 2022 an, dass sie die Abholung einer Online-Bestellung im Geschäft in Betracht ziehen würden (‚Click and Collect‘) und fast jeder Zweite (46%; 50% weltweit) könne sich vorstellen, eine Lieferung an eine bestimmte Abgabestelle als Option erachten.

Mit zunehmendem technologischem Fortschritt seien viele Verbraucher auch für größere Veränderungen bei der Art der Zustellung ihrer Ware offen. Fast die Hälfte (45%; 46% weltweit) gibt an, dass sie sich größere Pakete per autonomem Fahrzeug nach Hause oder an einen anderen geeigneten Ort und kleinere Pakete per Lieferdrohne (42%; 43% weltweit) zustellen lassen würden.

Mobile Technologien

„Mobile Technologien unterstützen Einzelhändler über alle relevanten Kanäle und Medien hinweg. Einzelhändler können so etwaige Probleme schnell diagnostizieren und sich entsprechend anpassen, um den neuen Bedürfnissen und Vorlieben der Verbraucher entgegenzukommen“, ergänzt Mennecke. „In diesem sich rasch wandelnden Einzelhandelsumfeld ist die einzige Gewissheit die Unsicherheit. Wird den Kunden eine Vielfalt an Optionen und Flexibilität für ein optimales Einkaufserlebnis ermöglicht, sind Unternehmen, Einzelhändler sowie ihre Logistikpartner auf alle Eventualitäten vorbereitet.“

Methodologie

SOTI hatte Arlington Research, ein Marktforschungsinstitut, beauftragt, mit Hilfe einer Online-Methode 10.000 Interviews unter Erwachsenen im Alter von 18 bis 65 Jahren mit national repräsentativen Quoten hinsichtlich Geschlecht, Alter und Region auf Länderebene durchzuführen. Die Erhebung fand vvom 20. November bis 2. Dezember 2021 statt.

Die Interviews mit den Befragten wurden wie folgt auf acht internationale Märkte aufgeteilt: USA (2.000 Interviews), Kanada (1.000 Interviews), Mexiko (1.000 Befragte), Großbritannien (2.000 Interviews), Deutschland (1.000 Interviews), Schweden (1.000 Interviews), Frankreich (1.000 Befragte) und Australien (1.000 Interviews).

>> Die vollständige Studie ͵From Clicks to Ships: Der Stand der Mobilität im Einzelhandel 2022‘ finden Sie hier.

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