Lichttechnik

Jason Baeri setzt auf Beleuchtungslösungen von Elation bei Depeche Mode Welttournee

Jason Baeri ist für das Lichtdesign bei der aktuellen „Memento Mori“-Welttournee von Depeche Mode verantwortlich und setzt dabei auf Scheinwerfer aus der Artiste-Serie von LED-Movinglights, darunter die Modelle Monet, Mondrian und Rembrandt und den neuen Proteus Rayzor Blade von Elation.

Depeche Mode Welttournee 2023
Depeche Mode Welttournee 2023 (Bild: Steve Jennings)

Die „Memento Mori“-Tour, mit der die Band ihr neues, gleichnamiges Album promotet, begann am 23. März 2023 in Sacramento, Kalifornien. Die Europatournee begann am 16. Mai 2023 in Amsterdam, die Herbsttournee in Nordamerika wird im September diesen Jahres starten. Baeri wird von Joe Bay unterstützt, der als Associate Lighting Designer und Lighting Programmer fungiert, während Sarah Parker die Show als Lighting Director steuert.

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M-Backdrop

Auf der Tournee wird ein über acht Meter hohes M als Backdrop zu sehen sein, ein Bauteil, auf dem Videocontent läuft. Laut Jason sei das eines der wichtigsten Elemente des Designs gewesen. Der holländische Künstler und langjährige Depeche Mode Foto- und Videograf Anton Corbijn lieferte das Grundkonzept, das Baeri in ein physisches Produkt für das Produktionsdesign umwandelte.

Veränderte Wahrnehmungen

Das M habe eine doppelte Funktion, wie Baeri erklärt. „Er ist als szenisches Element und nicht nur als Videoleinwand konzipiert, sodass es Tiefe und Gewicht hat. Wenn man also ein Video sowohl auf dem Hauptscreen als auch auf dem M abspielt, hat man zwei Videoebenen, die für jeden im Publikum anders aussehen. Menschen, die es direkt betrachten, nehmen es anders wahr als Zuschauer, die es von der Seite oder aus einem höheren Winkel sehen. Es verändert physisch, was man sieht und wie man die Filme, die Anton gemacht hat, erlebt. Das war das Grundkonzept, mit dem wir angefangen haben: ein physisches Objekt, das nicht nur ein Videoeffekt ist, sondern die Wahrnehmung physisch verändert.“

„Wir haben versucht, den gleichen Maßstab über der Bühne nachzubilden, den wir auch auf der Bühne sehen“, sagt Baeri. „Also ist das Lichtrigg über der Bühne eigentlich ein erzwungenes perspektivisches Spiegelbild des M selbst.“

Synthie und Rock

Depeche Mode, die seit den frühen 1980er Jahren aktiv sind seien bekannt für ihren unverwechselbaren Sound, der eine Mischung aus New Wave/Synthpop und Rock ist. Jason setzt das Rigg ein, um die Weite der Stimmungen und Texturen zu betonen. „Die Musik selbst basiert auf zwei verschiedenen Ideen, und wir mussten uns beide zu eigen machen“, erklärt Baeri. „Wir haben versucht, uns für eine Richtung pro Song zu entscheiden – Rock oder Synthesizer. Daher ist das Rigg in zwei Teile aufgeteilt, die das wirklich widerspiegeln. Es gibt viele strahlende, klassische Rock-Looks, die an PAR-Kannen erinnern, und für die Synthesizer-Songs gibt es dann mehr LED-Farben und digitaler wirkende Looks.“

Depeche Mode Welttournee 2023(Bild: Steve Jennings)

Artiste Rembrandt

Ein weiteres Produkt, das im Rig verwendet wird, ist das LED-Movinglight Artiste Rembrandt. „Ich finde es toll, dass es tatsächlich ein richtiges Washlight ist. Viele Hersteller bieten ein vermeintliches Washlight mit einer PC-Linse an, aber in Wirklichkeit ist es nur ein Spot mit internem Frost. Diese Geräte versuchen, das ultimative All-in-One-Tool zu sein, aber die Qualität des Lichts fühlt sich immer noch hart an. Der Rembrandt hingegen ist ein dediziertes Washlight, bei dem man ein gutes, spritziges Gefühl und eine wirklich wunderbare, weiche Lichtqualität bekommt. Er macht das richtig gut und nicht so, wie ich es bei anderen Scheinwerfern sehe, die derzeit auf dem Markt sind.“ Baeri lässt die 51.000-Lumen-LED-Wash-Scheinwerfer vom Boden aus arbeiten. Die Scheinwerfer werden während der gesamten Show eingesetzt, wobei ihr Look auf dem Song „Personal Jesus“ basiert.

Monet und Mondrian

Die Artiste Monet, LED-Profilscheinwerfer mit 45.000 Lumen und einem FX-Paket, arbeiten von Keylight-Positionen aus und sollen auch ein wenig Effektlicht bieten. „Die Monets sind für mich ein Klassiker“, sagt Baeri. „Es ist eine so saubere und zuverlässige Leuchte, die einfach endlos steuerbar ist. Die Möglichkeit, sie in diese tieferen, dunkleren Farben zu bringen und gleichzeitig die Leistung beizubehalten, ist eine große Hilfe.“

Abgerundet werden die Scheinwerfer der Artiste-Serie auf der „Memento Mori“ Tour durch die Artiste Mondrian LED-Profil-FX-Scheinwerfer mit 51.000 Lumen, die der Designer als Effektlicht auf der Bühne einsetzt. „Sie haben diese große, fette Linse an der Vorderseite und sind wirklich sehr präsent. Wir verwenden nur sechs von ihnen auf der Bühne, aber sie wirken wie eine ganze Wand von Scheinwerfern. Sie brechen durch die Band hindurch und setzen sich gut gegen das Video durch.“

Alle drei Artiste-Geräte verfügen über das proprietäre 7-Flag SpectraColor (CMYRGB+CTO) Farbmischsystem von Elation und bieten laut Hersteller unbegrenzte Indexierung und kontinuierliche Rotation sowie eine Vielzahl von Textur-, Animations- und Layering-Lösungen.

Proteus Rayzor Blade

Baeri suchte nach einem Scheinwerfer für den vorderen Bühnenrand, der das Rahmen des Videos nachbildet und entschied sich dabei für den neuen Proteus Rayzor Blade von Elation. „Der Rayzor Blade ist eine schöne lineare Beleuchtungslösung und passt sehr gut in diese Rolle“, sagte er. „Es ist ein wirklich leistungsstarker Scheinwerfer mit einer sauberen Farbmischung und einem weiten Zoom. Sie tragen definitiv dazu bei, den vorderen Rand des Bildes zu erden.“

Der Proteus Rayzor Blade ist eine schwenkbare LED-Bar, die als Wash-, Strobe- oder Effektleuchte fungiert. Erhältlich mit sechs oder zwölf unabhängig gesteuerten 60W-LEDs, zoomt die Leuchte auf 6° für Mid-Air-Beams und auf 45° für Washes und kann mit einem 210° Tilt dynamisch positioniert werden. Die Scheinwerfer entsprechen der Schutzart IP65. Zwei Strobe-Linien aus kaltweißen LEDs verlaufen über die gesamte Länge des Geräts, und verfügen zusätzlich über den von Elation entwickelten SparkLED Glitzer-Effekt.

Der Designer setzt den SparkLED-Effekt in einigen Songs ein. „Er trägt dazu bei, den Eindruck zu zerstreuen, dass es sich bei dem Gerät um ein technisches Objekt handelt. Es ist ein spaßiger Effekt und noch nützlicher für das Fernsehen und die Kameraarbeit.“ Baeri erzählt, dass der ursprüngliche Plan war, die Rayzor Blades auch auf dem Laufsteg einzusetzen, aber diese Idee musste aufgrund von Sichtproblemen verworfen werden.

Das Elation-Equipment für die „Memento Mori“ Tour wird weltweit von 4Wall geliefert und ist Bestandteil des Licht-Setups. Zudem werde das Rigg für die Stadionshows der Europatournee erweitert.

Kommentar zu diesem Artikel

  1. Liest sich ja toll. Im Endeffekt wird man als Zuschauer geblendet und kann vor lauter Lichteffekt nichts von der Show sehen. Geschweige denn, man kann die eigentliche Bühne trotz teurem Platz überhaupt einsehen. Das hiervon nichts, also fast gar nichts, auf die Leinwände übertragen wurde ist inakzeptabel. Gut, dass Dave, Martin und Co genial gespielt haben und der Sound angekommen ist. Und dank der vielen Videos, die es im Netz gibt, sieht man zu Hause das, was man verpasst hat, auch vor lauter Lichtblendung. Aber ob das der Sinn von einem Konzertbesuch für viel Geld ist, wenn man nichts sehen kann. Sehr fragwürdig. Und das Gefilme stört ja auch.

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