Raumakustik

Örebro Universität mit Meyer Sound Constellation-System ausgestattet

Das Auditorium auf dem Hospital Campus der Örebro Universität in Schweden ist mit einem Meyer Sound Constellation Raumakustiksystem ausgestattet worden. Die Universität hat diesen Campus erweitert, um ein modernisiertes und technologisch vernetztes Zentrum für medizinische Ausbildung und klinische Forschung zu schaffen.

Hörsaal(Bild: Meyer Sound/Nalle Magnusson)

Entworfen wurde die Erweiterung von dem Architekturbüro Klara arkitekter. Die AV-Systeme für das Auditorium und die dazugehörigen Räume wurden von dem dänischen Planer und Integrator Stouenborg ApS zusammengestellt und installiert.

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Das Projekt begann 2019, als die Universität die letzte Phase ihrer Campus-Erweiterung in Angriff nahm und Stouenborg kontaktierte – die Blaupause lieferte deren Installation im Maersk Tower in Kopenhagen, in dem die Fakultät für Gesundheit und medizinische Wissenschaften der Universität Kopenhagen untergebracht ist. Dort sei das aktuell weltweit größte Constellation Raumakustiksystem im Bildungssektor zu finden. „Wir wollten das Projekt wie bei Maersk umsetzen, aber natürlich mit der neuesten Technologie“, erklärt Anders Jørgensen, Projektleiter bei Stouenborg.

Zentral für die Planung war die Integration eines aktiven Akustiksystems. „Wir stellten uns die Frage: Wie können wir den räumlichen Abstand zwischen dem Professor und den Studenten in einer Vorlesung verkleinern und die akustischen Möglichkeiten im Raum erweitern?“, so Jørgensen. Wichtig sei die Möglichkeit einer fokussierten Akustik gewesen, bei der man den Ton auf ein paar Studenten in einer Gruppensitzung bündeln und dann per Knopfdruck zurück in den Q&A-Modus oder den Voice-Lift-Präsentationsmodus wechseln könne.

Das Auditorium der Universität mit seinen 300 Plätzen kann für verschiedene Veranstaltungen genutzt werden. Das Constellation System verwandle das akustische Profil des Raums auf Knopfdruck und schaffe so die geeignete Klangumgebung für jede Anwendung – vom Vortrag bis hin zur musikalischen Darbietung. Die Voice-Lift-Technologie unterstützt den natürlichen Klang bei Präsentationen und Fragerunden, bei denen sich niemand mehr um Mikrofone kümmern muss.

Deckenlautsprecher(Bild: Meyer Sound/Nalle Magnusson)

Das verbaute System besteht aus 36 Mikrofonen und 26 Ashby-8C Deckenlautsprechern. 28 MM-4XP self-powered Miniaturlautsprecher wurden im gesamten Auditorium verteilt. Das Herzstück des Systems ist die digitale D-Mitri-Netzwerkplattform, die die Technologie und die Signalverarbeitung des Constellation Systems beherbergt. Alle Mikrofone und Lautsprecher habe man anhand von GPS-Koordinaten millimetergenau eingesetzt.

Laut Jørgensen sei die aktive Akustik ein wirkungsvolles Hilfsmittel, um das Engagement der Studierenden zu steigern. „Sowohl im Maersk Tower als auch bei diesem Projekt haben wir festgestellt, dass sie sich stärker in die Vorlesungen einbezogen fühlen“, erklärt er. „Aus meiner Sicht gibt es dafür drei Gründe: das aktive Akustiksystem, die Höhe der Sitze und das Gleichgewicht von natürlichem und künstlichem Licht im Raum. Wenn man die richtige Kombination aus diesen drei Dingen findet, erhält man einen aktiveren Lernraum, der die Menschen stärker einbindet und effektiver lernen lässt.“

Die Optimierung der physikalischen Eigenschaften des Raums erforderte eine kreative Problemlösung. „Bei verschiedenen Projekten mit dem Constellation System haben wir festgestellt, dass das Klangergebnis mit steigender Kontrolle über die tiefen Frequenzen immer besser wird“, so Jørgensen. „Die Architekten wollten erst eine massive schwarze Decke mit einer glatten Metalloberfläche einbauen. Wir konnten sie davon überzeugen, diese mit einer Perforierung zu planen, um den Schall zu brechen.“ Über der Metalloberfläche wurde zudem eine Gipsplatte installiert, die als akustischer Absorber dient.

Eine weitere Herausforderung bestand darin, die Reflexionen der großen Projektionsfläche zu verringern: Die Nachhallzeit des gesamten Raums sollte auf 0,3 Sekunden gesenkt werden.

Um das zu erreichen, musste die Leinwand auch als Absorber dienen. „Wir haben daher einen zweischichtigen Absorber entwickelt, ähnlich dem, den wir an der Decke installiert haben: Die erste Schicht nimmt die tiefen, die zweite die hohen Frequenzen auf“, so Jørgensen. Für die maximale Transparenz baute er eine mikroperforierte DA-LITE-Leinwand ein und platzierte den maßgeschneiderten Absorber zusammen mit den Mikrofonen und den UP-4slim Lautsprechern hinter der Leinwand.

Zusätzlich zum Auditorium wurde ein Mehrzweck-Veranstaltungsraum mit Meyer Sound UP-4slim Installationslautsprechern ausgestattet, die in der Decke und in den wettergeschützten Säulen auf der Terrasse montiert sind und das immersive Audioerlebnis nach draußen erweitern sollen.

Jørgensen zieht ein positives Fazit: „Mein persönlicher Wunsch ist es, dass aktive Akustik nicht nur in Hochschulen, sondern auch in Büros und öffentlichen Räumen eingesetzt wird – viele Menschen nutzen bereits passende Systeme und sind sehr, sehr zufrieden damit.“

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