Podiumsdiskussion, Projektionen und Fahrzeug-Konvoi
Aktion „EVENTuell nie wieder“ sorgt für Aufsehen
von Redaktion,
Mit Podiumsdiskussion, Projektionen und einem groß angelegten Fahrzeug-Konvoi machten Event- und Veranstaltungsunternehmen mit der Botschaft „EVENTuell nie wieder“ am 15. Juni 2020 in Hamburg auf das drohende Ende ihrer Zunft aufmerksam. Bekannte Unterstützer wie Johannes Oerding und Susanne Böhm tauschten sich im Podium mit wichtigen Akteuren der Hamburger Veranstaltungsbranche aus und forderten Lösungen während sich parallel Hunderte Mitarbeiter der Veranstaltungsindustrie an einem Konvoi durch Hamburg beteiligten.
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Die Aktion hat bekannte Unterstützer: Susanne Böhm (Fernsehmoderatorin), Karsten Jahnke (Konzertveranstalter), Holger Hübner (Veranstalter WACKEN Open Air), Dr. Hermann J. Klein (Vorsitzender des Vorstandes der Stiftung Hamburger Admiralität / Museumsschiff Cap San Diego), Uwe Bergmann (Veranstalter Hamburg Cruise Days, Hamburg Harley Days, Fan Feste), Christian Kostiuk (Geschäftsführer Gahrens+Battermann GmbH & Co. KG), Jens Stacklies (Altonaer Fischauktionshalle, Gröninger Privatbrauerei), Bernd Fritzges (Verband der Veranstaltungsorganisatoren e. V.), und das wohl bekannteste Gesicht und auch Sprecher der Aktion Johannes Oerding.
Dieser beschreibt in seinem Aufruf vor Ort ein Schreckensszenario: eine Zukunft ohne Clubs, ohne Konzerte, Festivals, Messen, Auftritte, Preisverleihungen, Live-Shows und Co. Das drohe allen, wenn Veranstalter, Eventbranche und Künstler keine baldige und umfassende Unterstützung zur Bewältigung der Corona-Krise erfahren würden. Die Aktion fordert zudem konkrete Anweisungen der Bundesregierung für die zukünftige Umsetzung von Veranstaltungen.
„Nie wieder gemeinsam feiern, tanzen lachen oder mitsingen – wollt ihr das wirklich?“, fragt Johannes Oerding und ergänzt: „Wenn jetzt nicht gehandelt wird, muss die Konzert-, Kultur- und Eventbranche dicht machen. 2020 wird dann ein Armutszeugnis für die deutsche Kulturlandschaft.“
Der wirtschaftliche Schaden ist immens
Die Corona-Krise hat kaum eine andere Branche so hart erwischt wie die Eventbranche. Seit dem Lockdown Anfang März befindet sich das Umsatzniveau der sonst florierenden Branche mit Gesamtumsatz von 70 Milliarden Euro gleich Null. Über 2 Millionen Menschen können kein Geld verdienen, darunter Messehallen und Kongresszentren, Locationanbieter, Eventagenturen, Künstler/Musiker, Veranstalter, Theater, Caterer, Mobiliarverleiher, Dekorateure, Bühnen- und Messebauer, Veranstaltungstechniker und viele mehr. Die Zukunft ist ungewiss, laut einer aktuellen Studie ist bereits jetzt jeder 3. Arbeitsplatz in der Veranstaltungsbranche gefährdet (Quelle: Meeting- & EventBarometer 2019/2020 und Corona-Studie). Laut der Studie des Research Institute for Exhibition an Live-Communication (R.I.F.E.L) zur Lage der Veranstaltungsbranche aus April 2020, schrumpft die Branche um mindestens 50% selbst unter der Annahme, dass ab August wieder in den historischen Modus gewechselt werden kann. Ein großflächiges Sterben in der Branche ist nur durch massive Intervention von außen zu verhindern. (Quelle: FAMAB e.V.)
Wirksame Maßnahmen sind dringend gefragt
Bestehende Maßnahmen wie Soforthilfe oder Kurzarbeit griffen oft nicht oder nur zu kurz. „Viele fallen durch das Anforderungsraster. Events kann man auch nicht einfach so nachholen – eine Location kann nicht doppelt gebucht werden, ein Moderator nicht auf zwei Veranstaltungen gleichzeitig tanzen und ein Festivalbesucher wird nicht zwei Festivals gleichzeitig erleben können.“ beschreibt Uwe Bergmann, Geschäftsführer uba GmbH und Veranstalter diverser Großveranstaltungen im Norden Deutschlands.
Der Initiator der Aktion und Geschäftsleiter der Hamburger Event-Firma Nordlite Wolfgang Frahm fordert deshalb: “In dieser unverschuldeten Notlage brauchen wir als Veranstaltungsunternehmen ertragswirksame Subventionen. Ohne diese droht für die überwiegende Anzahl die Insolvenz. Wenn nicht zügig rettende Ideen entwickelt werden, wird es am Jahresende keine Firmen und Menschen mehr geben, die im kommenden Jahr noch in der Lage sein werden, Veranstaltungen zu organisieren und durchzuführen. EVENTuell nie wieder?! – das darf einfach nicht passieren!”