In den nächsten fünf Jahren

AUMA: Messe mehrheitlich unverzichtbar für Unternehmen

Eine Studie des Verbands der deutschen Messewirtschaft AUMA bestätige den hohen Bedarf an Messen als Handelsplatz für Unternehmen, nach der nahezu alle Unternehmen auf ihre spezifische Messe nicht verzichten können. Außerdem gehe die Mehrheit der 400 im vergangenen Oktober und November Befragten (rund 64%) davon aus, dass Messen auch in den nächsten fünf Jahren die gleiche (fast 60%) oder gar eine steigende Bedeutung (knapp 5%) haben werden.

Jörn Holtmeier
Jörn Holtmeier, Geschäftsführer des Verbands der deutschen Messewirtschaft AUMA (Bild: AUMA/Steffen Kugler)

Messen in Deutschland erleben nach dem Ende der Corona-Pandemie den zweiten Frühling: Während Besucherinnen und Besucher erst im vergangenen Jahr wieder in übergroßer Zahl auf den 70 deutschen Messeplätzen begrüßt werden konnten (2023: 11,5 Millionen, 2022: 7,6 Millionen), seien es die ausstellenden Unternehmen gewesen, die mit Ende aller Messeverbote im späten Frühjahr 2022 mehrheitlich sofort zurück waren auf ihren Branchentreffs (2022: 141.000, 2023: 180.000).

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Eine nebenbei gewonnene Erkenntnis der AUMA-Umfrage: Während der Pandemie sei über ein Drittel der Unternehmen (35%) in keiner Weise in der Lage gewesen, die Präsenz-Messe durch andere Formate adäquat zu ersetzen. Virtuelle Messeformate konnten sich nach der Pandemie nicht weiter durchsetzen. Gab es 2020 50 virtuelle Angebote, im Jahr darauf gar 66, soll 2022 nur noch eine Messe rein digital stattgefunden haben, 2023 keine einzige.

Messebeteiligung 2024/2025 Deutschland, Kreisdiagramm(Bild: AUMA)

Jörn Holtmeier, Geschäftsführer des Verbands der deutschen Messewirtschaft AUMA: „Der Wert der echten Messebeteiligung wird von vielen ausstellenden Unternehmen nach dem Ende der Pandemie neu verstanden, geradezu wiederentdeckt. Nahezu zweieinhalb Jahre Corona-Zwangspause haben die Diskussion, ob Live-Messen gebraucht werden, zugunsten der Präsenz-Messe beendet. Wenn Unternehmen heute auf Messen ausstellen, Zeit, Geld und Energie investieren, tun sie das, weil sie in den Jahren des Messestopps sehr genau durchgerechnet haben, was ohne Messe gefehlt hat.“

Der „AUMA-Aussteller-Ausblick 2024/2025“ zeige, dass größere Unternehmen ihre Marktpräsenz durch verstärkte Messebeteiligungen ausbauen wollen, während kleinere Unternehmen eine gezieltere Auswahl treffen. Außerdem halte der überwiegende Teil der Befragten (71%) an der Zahl der Messeauftritte fest. Das sei über alle Umsatzklassen hinweg konstant, mit Tendenz zu höherer Stabilität bei Unternehmen mit einem Umsatz von über 125 Millionen Euro.

Messebudgets steigern oder stabil halten wolle die Mehrheit der Unternehmen (rund 82%). Steigerungen planen größere Unternehmen mit über 50 Millionen Euro Jahresumsatz. Der Anteil der Messebudgets am Marketingetat bleibe bei knapp drei Viertel der Unternehmen (70%) stabil.

Entwicklungen des Messebudget bei Unternehmen in Deutschland 2022/2023 bis 2024/2025, Kreisdiagramm(Bild: AUMA)

Zu den größten Herausforderungen zählen ausstellenden Unternehmen nach stark gestiegene Kosten in fast allen Bereichen (etwa 68%), der gezielte Einsatz von Budgets aufgrund der wirtschaftlichen Lage (rund 57%), die Besuchergewinnung (mehr als 44%) und die geopolitischen Krisen (über 38%). Der Spagat zwischen Investition und Budgetzwängen beeinflusse auch die Kapazitäten, mit denen sich Unternehmen mit Nachhaltigkeitsthemen beschäftigen können, welche als fünfte Herausforderung (22%) genannt worden sei.

Für den „AUMA-Aussteller-Ausblick 2024/2025 wurden Unternehmensentscheider:innen befragt, die zuletzt auf Messen ausgestellt haben. Die Befragung sei durch das Institut Bonsai Research im Auftrag des Verbands der deutschen Messewirtschaft erfolgt.

>> Zum AUMA-Aussteller-Ausblick 2024/2025 geht es hier.

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