Digitalisierung braucht Medienplanung: Chancen und Herausforderungen in deutschen Hochschulen – neue Termine 2021

Gemäß Experteneinschätzung besteht in Deutschland bezüglich digitaler Bildungsmöglichkeiten Nachholbedarf – Know-how wie technische Ausstattung lassen in vielen Bildungseinrichtungen zu wünschen übrig. Die Politik hat reagiert und Mitte 2019 die Verwaltungsvereinbarung „DigitalPakt Schule 2019 bis 2024“ auf den Weg gebracht. Hintergrund ist das gesamtstaatliche Interesse, zukunftstaugliche digitale Bildungsinfrastrukturen zu schaffen. Laut nachgedacht wird inzwischen auch über eine entsprechende Vereinbarung für die hiesige Hochschullandschaft; ein „DigitalPakt Hochschule“ wird von vielen Interessengruppen angestrebt.

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Über den Status quo, bestehende Potenziale sowie Besonderheiten im Umgang mit dem „Kunden Hochschule“ sprach Sennheiser mit Dr. Sarah Henkelmann und Edith Laga vom Netzwerk Digitale Bildung.

Die Gesundheit aller Teilnehmenden der Medienplaner Fachtagung hat für die Veranstalter höchste Priorität. Deshalb wird es 2020 keine Veranstaltungen geben. Neue Termine im Jahr 2021 sind geplant. Aktuelle Informationen dazu sind auf www.medienplanerfachtagung.de zu finden.

Der „Kunde Hochschule“

„In Hochschulen gibt es Hörsäle, Seminarräume und informelle Lernorte unterschiedlicher Größen“, stellt Frau Dr. Sarah Henkelmann fest. „Bezüglich der Medientechnik bietet es sich somit an, die verschiedenen Umgebungen in Cluster aufzuteilen und Letztere einheitlich auszurüsten. Ein großer Vorteil bei der Planung von medientechnischen Ausstattungen für Hochschulen besteht darin, dass dort seit vielen Jahren eine hervorragende Netzwerkinfrastruktur vorhanden ist.“

Edit Laga empfiehlt Medienplanern, im ersten Schritt das Gespräch mit den technischen Innovatoren einer Hochschule zu suchen, beispielsweise mit der E-Learning-Abteilung (Bild: Sennheiser)

Zum Finden des richtigen Ansprechpartners an den oft tausende Mitarbeiter beschäftigenden Hochschulen hat Edith Laga einen Tipp für Medienplaner: „Nach meiner Einschätzung empfiehlt es sich, nicht über den Einkauf zu gehen, sondern sich zunächst an die technischen Innovatoren zu wenden – beispielsweise an die E-Learning-Abteilung“, so die Expertin. „E-Learning ist ein Querschnittsthema, und die in diesem Bereich tätigen Menschen stehen als Schnittstelle sowohl in Kontakt mit Professorinnen und Professoren als auch mit der Verwaltung, dem Präsidium, den Fakultäten und den Studierenden. Da sie auch pädagogisch arbeiten, sind sie in der Lage, hochschuldidaktische Einschätzungen zu geben.“

Wichtig bei Gesprächen ist laut Laga Offenheit: „Es ist zwar sicher nützlich, wenn man als Medienplaner bereits gewisse Leitlinien im Kopf hat, aber ich denke, dass es zielführend ist, mit einer gewissen Offenheit in Gespräche zu gehen, weil Hochschulen in Lehre wie Forschung über ein pädagogisches Leitbild verfügen, das je nach Institution unterschiedliche Schwerpunkte aufweisen kann. Der Wunsch nach schnellem Umsatz wäre aus meiner Sicht bei der Medienplanung der falsche Antrieb; die Basis ist Vertrauen, und eine Hochschule benötigt in der Regel auch eine kontinuierliche Betreuung.“

Auswahlkriterien für Medientechnik

Frau Dr. Sarah Henkelmann äußert sich zu Auswahlkriterien für Medientechnik an Hochschulen: „Grundsätzlich ist es hinsichtlich der Wahl konkreter Medienkomponenten empfehlenswert, auf die Erfahrung der Hersteller im Bildungsbereich zu setzen. Eine intuitive Handhabung der Technik ist immens wichtig – oft ist es sinnvoll, wenn digitale Technik in ihren Grundzügen so bedient werden kann, wie es bei den bewährten analogen Lehrmitteln der Fall ist. Hinsichtlich einer digitalen Ausstattung von Hochschulen sollten darüber hinaus die Folgekosten im Blick behalten werden, zu denen auch Aspekte wie Energieverbrauch und Nachhaltigkeit zählen; hier existieren nennenswerte Unterschiede zwischen verschiedenen Anbietern und deren Geräten. Es ergibt keinen Sinn, lediglich technische Datenblätter nebeneinander zu legen und die Preise zu vergleichen. Teststellungen sollten immer möglich sein, und ganz generell empfehlen sich intensive Gespräche zwischen allen Beteiligten als Basis für eine clevere Vernetzung.“

Laut Frau Dr. Sarah Henkelmann sollten bei der Ausstattung einer Hochschule nicht allein technische Daten und Preise in Betracht gezogen werden, sondern beispielsweise auch der Energieverbrauch und Nachhaltigkeitsaspekte (Bild: Sennheiser)

MPFT: Innovationsimpulse in bewegten Zeiten

Mit „Bildungseinrichtungen auf dem Weg ins digitale Zeitalter“ wollte sich auch die diesjährige Medienplaner Fachtagung beschäftigen. Bei der renommierten Veranstaltungsreihe engagieren sich Bose, Crestron, Gude, Holzmedia, Panasonic, Sennheiser, Smart Technologies, Sommer cable, Vogel´s und WolfVision. Im Rahmen der MPFT wollten die beteiligten Partner u. a. innovative Produkte vorstellen, die für Digitalisierungsmaßnahmen in Hochschulen besonders geeignet erscheinen. Aufgrund der aktuellen Situation fanden die Veranstaltungen aber nicht statt. Neue Termine sind für 2021 geplant.

Passende Lösungen für Hochschulen

Bose präsentiert die Videobar VB-1, welche als All-in-one-Produkt (virtuelle) Treffen kleinerer Arbeitsgruppen mit erstklassiger Ton- und Bildqualität unterstützt. Gruppen von fünf bis sechs vor Ort anwesenden Personen können komfortabel durch zugeschaltete Teilnehmer erweitert werden.
pro.bose.com/de_de/solutions/bose-work.html

Crestron weist darauf hin, dass Geräte und Anwendungen im digitalen Zeitalter zunehmend komplexer werden und eine erweiterte Flexibilität sowie ein zentrales Management erfordern. Passend dazu hält das Crestron Portfolio die AV-over-IP-Lösung DM-NVX sowie eine ausgeklügelte Management-Software bereit.
www.crestron.com/Products/Featured-Solutions/XiO-Cloud

Gude hat sich die Verbesserung des Betriebs und der Sicherheit an Hochschulen durch intelligente Power Distribution Units (PDUs) auf die Fahne geschrieben. Tools der Wahl sind schaltbare LAN-Steckdosenleisten mit integrierter Watchdog-Funktion.
www.gude.info/power-distribution/switched-metered-pdu.html

Holzmedia empfiehlt die Elements-Medienmöbel S1 und W8, welche mit ihren außergewöhnlichen Funktionalitäten bei Videokonferenzen und interaktiven Kollaborationsaufgaben zu punkten verstehen. Auch mobile Ausführungen der durchdacht konzipierten und visuell absolut ansprechenden Medienmöbel sind verfügbar; Displaydiagonalen von 55 bis 98 Zoll werden unterstützt.
www.holzmedia.de/de/elements/

Panasonic ermöglicht die einfache (auch automatisierte) Video-Aufzeichnung von Vorlesungen mit leistungsstarken PTZ-Kameras (Pan/Tilt/Zoom) in Kombination mit Panopto-Software. Die Aufzeichnungen lassen sich auf Wunsch über gängige Videoplattformen zur Verfügung stellen, und Videos können nach Stichworten (auch im gesprochenen Wort!) durchsucht werden. Die eingängige Losung lautet „Lecture Capture over IP“.
business.panasonic.de/visuelle-systeme/lecture-capture-over-ip

Sennheiser setzt als Audiospezialist auf Produkte wie die mehrkanaligen Drahtlossysteme der Speechline Digital Wireless Serie, die Smartphone-basierte Hörunterstützung MobileConnect 2, das mit/ohne Dante-Konnektivität lieferbare Beamforming-Deckenmikrofon TeamConnect Ceiling 2 sowie die kostenlose ControlCockpit 4.0 Software. Letztere erweist sich im Alltagsbetrieb auf dem Campus als ebenso flexibel wie IT-freundlich und führt zu deutlichen Erleichterungen bei Installation und Wartung.
de-de.sennheiser.com/education

Smart Technologies weist darauf hin, dass die Smart Podium Interactive Pen Displays mit Touch-Funktionalität ihre Vorzüge insbesondere in Hörsälen entfalten können und dafür sorgen, dass Dozent*innen effektiver kommunizieren und auf diese Weise das Verständnis der Studierenden verbessern. Inspirierende Interaktionen versprechen auch Produkte wie das Smart Board 7000R mit iQ Android-Technologie. Mit Smart TeamWorks können Lehrende und Studierende einfach und flexibel zusammenarbeiten. Das Software-Paket Smart Learning Suite vernetzt die Smart Boards mit mobilen Geräten und ermöglicht interaktive und kollaborative Lehrformen.
www.smarttech.com/de-de/products/podium

Sommer cable betont, dass ohne hochwertige Infrastruktur keine Digitalisierung möglich ist. Leitungen, Kabel und Anschlusssysteme im Tisch, in/auf der Wand sowie im Rack oder im Bodentank sind Spezialitäten des Unternehmens. Maßgeschneiderte Konfigurationen können mit dem bewährten Sysboxx-Konfigurator einfach und komfortabel zusammengestellt werden.
www.sysboxx.com

Vogel´s rückt das Befestigungssystem Connect-it in den Fokus, das modulare Befestigungslösungen für die Unterstützung der Digitalisierung im Bildungswesen beinhaltet. Wie sich mit Lösungen von Vogel´s eine gecurvte 180-Grad-Videowand aufbauen lässt, zeigt beispielhaft der „Digital Twin Control Room“ an der Universität Gent.
www.vogels.com/de-de/p/universitaet-gent

WolfVision konzipiert nicht nur branchenweit bekannte Vizualizer, sondern hat unter der Bezeichnung Cynap eine interessante Produktserie im Programm, die Inhalte verschiedener Quellen (BYOD, PC, IP-Kamera, Visualizer) akzeptiert und diese streamen bzw. aufzeichnen kann. Die Systeme lassen sich zu einem „Active Learning Space“ (vSolution MATRIX als AV-over-IP-basierte Kollaborationslösung) vernetzen, so dass Teilnehmer interaktiv zusammenarbeiten können.
wolfvision.com/vsolution/index.php/de/praesentations-systeme/cynap-system/vsolution-matrix

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