Drei Grands Prix Titel

Gewinner des ADC Talent Wettbewerb 2021 stehen fest

Die ADC Jury beschließt den ADC Talent Wettbewerb 2020 mit drei Grands Prix. Es wurden zudem 24 Gold Nägel, 25 Silber Nägel, 36 Bronze Nägel und 56 Auszeichnungen vergeben. In der 57. Ausgabe des ADC Wettbewerbs tagten die 29 Jurys zum zweiten Mal ausschließlich virtuell. Sie diskutierten die besten kreativen Arbeiten Deutschlands: In diesem Jahr unter dem Festival-Motto „Superkraft Kreativität – findet immer einen Weg“.

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Erstmals seit 2017 wurden alle drei Grands Prix Titel des ADC Talent Wettbewerbs – die Semesterarbeit des Jahres, die Abschlussarbeit des Jahres sowie die Praxisarbeit des Jahres – verliehen. Nicht nur damit zeichnet sich der diesjährige Jahrgang als besonders stark aus: trotz aller pandemie-bedingten Einschränkungen.

„Die Arbeiten der Talente sind dieses Jahr vielleicht das Beste am ADC: Fantasievoll, engagiert und auch handwerklich eine Eins. Fast jede Gold Arbeit hatte das Zeug ein Grand Prix zu werden und wurde in der Jury entsprechend heiß diskutiert. Relevante Themen liebevoll und positiv anzupacken – darum ging es und darum wird es sicher auch in Zukunft gehen.“, erklärt Gepa Hinrichsen, Chairwoman für den ADC Talent Award 2021.

Semesterarbeit des Jahres

Still_Anti_Fashion_Industry(Bild: Kim Jakob Lares, Steffen Mumm, Cherin Mohr und Jago Hintz)

Der Grand Prix Case Anti Fashion Industry hat einen mächtigen Counterpart zur Modeindustrie entwickelt. Mit den Sozialen Netzwerken ist zwar ein neuer digitaler ziviler Ungehorsam entstanden. Dennoch bleibt die Wirkung auf die umweltschädliche Arbeitsweise der Fast-FashionRiesen gering. Hier setzt das Team der Hochschule Niederrhein University of Applied Sciences, bestehend aus den Studierenden Kim Jakob Lares, Steffen Mumm, Cherin Mohr und Jago Hintz, an.

Sie haben mit ihrem Case Anti Fashion Industry eine Bewegung erschaffen, die die Modeindustrie mit ihren eigenen Waffen schlägt. Das Team nutzt Second Hand Kleidung und lädt sie mit ihrer Haltung und ihren Werten auf. Als Waschetikett werden Informationen zu Missständen, Menschenrechtsverletzungen und Kampagnen vernäht. Das „Anti Fashion Industry“-Logo zerstört die eigentliche Brand der Kleidung, die Träger:innen werden zu Botschafter:innen und tragen die Message in die Welt.

„Mit dem Konzept der “Anti-Fashion Industry” hat das Team nicht nur eine ganzheitlich gedachte Idee konsequent und exzellent exekutiert. Sie haben außerdem gleichzeitig den Second-Hand-Markt neu erfunden. Mit einer Idee, die Kampagne, Marke und Business-Modell zugleich ist“, begründet die ADC Jury die Auszeichnung des Cases als Semesterarbeit des Jahres.

Abschlussarbeit des Jahres

Würmlas Wände(Bild: Katharina C. Herzog und David Leitner)

Abschlussarbeit des Jahres ist der Case Würmlas Wände von Katharina C. Herzog und David Leitner, die an der Universität für angewandte Kunst Wien studieren. Sie initiierten ein Kunstprojekt in der Gemeinde Würmla, einem kleinen Ort 60 Kilometer entfernt von Wien: Würmlas Wände – urbane Kunst auf ländlichen Fassaden. Insgesamt wurden 13 alte Stadel, Keller und Silos in zehn Ortschaften der Gemeinde gestaltet. Die Motive entstanden in Zusammenarbeit mit den Besitzer:innen der Wände und erzählen persönliche Geschichten der Dorfbewohner:innen von Würmla, von ihren Wünschen und Sorgen, vom Leben auf dem Land. An der Schnittstelle zwischen urbaner Kunst und ruraler Architektur entstanden Begegnungsflächen, die durch einen Wanderweg miteinander verbunden wurden. Ein Buch informiert ergänzend über die Geschichten hinter den Wänden. Der Grand Prix Case Würmlas Wände lässt Stadt- und Landbewohner:innen in den Dialog treten und macht Vorurteile und Stereotypen sichtbar.

„Das war die Arbeit, auf die wir alle in der Jury gewartet haben. Sie lässt ein Erlebnis im öffentlichen Raum entstehen, wie man es sich schöner kaum wünschen kann. Unglaublich emotional, konzeptionell stark und wundervoll umgesetzt. Hier prallen Land und Stadt mit voller Wucht aufeinander und es werden ergreifende Geschichten sichtbar. Streetart im unmittelbaren menschlichen Kontext. Wir würden es am liebsten Social Media nennen“, so die ADC Jury.

Praxisarbeit des Jahres

Meltdown Flags(Bild: Serviceplan/Sandra Lizeth Valencia, Kai West Schlosser, Thao Vu Phuong)

Erstmals seit 2017 verleiht die ADC Jury wieder den Titel der Praxisarbeit des Jahres. Ausgezeichnet werden Sandra Lizeth Valencia, Kai West Schlosser und Thao Vu Phuong von Serviceplan. Sandra Lizeth Valencia zeichnet sich für den Text des Cases Meltdown Flags verantwortlich, Kai West Schlosser und Thao Vu Phuong wirkten an der Gestaltung mit.

Mit der Arbeit Meltdown Flags hat Serviceplan in Zusammenarbeit mit dem Umwelttechnologieunternehmen Meter ein Zeichen gegen den weltweiten Gletscherrückgang gesetzt. Daten und Design wurden kombiniert, um das Schmelzen der Gletscher plakativ zu visualisieren. Schritt für Schritt wurde in Nationalflaggen von Ländern mit Gletschern der Anteil der Farbe Weiß reduziert. Gestartet auf dem Klimagipfel 2019 in Madrid erfuhren die Meltdown Flags weltweite Unterstützung.

Die ADC Jury begründet die Auszeichnung als Grand Prix: „Die Kampagne verdichtet eine komplexe, globale Thematik in einem einfachen, zwingenden und sogar beklemmenden Visual! Sie emotionalisiert auf geschickte Art und Weise ein in der vermeintlichen Ferne liegendes Thema und bringt es in das jeweilige Land. In dein Land! Vor deine Haustür! Dazu bedient sich die Kampagne zusätzlich auf innovative Art Daten und hält damit die Kampagne immer aktuell. Gratulation zu dieser Arbeit!“

Einblick in die Jury-Sitzungen gaben die Vorsitzenden Katrin Oeding, Sabine Cole und Cedric Ebener im YouTube-Format Jury-Talk:

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