LOCA Conference hat digitale Technologien im Stationären Handel diskutiert

Wie weit ist die Digitalisierung am POS?

Am 12. und 13. April 2018 trafen sich Experten und Retailer in München, um auf der vierten LOCA Conference über die Möglichkeiten und Fortschritte der Digitalisierung in Handel und Marketing zu diskutieren. Unter der Überschrift O2O (Online to Offline) folgten 118 Teilnehmer dem Ruf des Location Based Marketing Association e.V. (LBMA) in die BMW Welt in München.

Die BMW Welt bildete den Rahmen der Veranstaltung. (Bild: www.JoergKuester.com)

 

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Neben Vorträgen der Unternehmen Karstadt, Bartels-Langness, Picture People, der BMW Group, Volkswagen, lieferladen.de oder dem Bezahldienstleister Wirecard konnten sich die Teilnehmer am zweiten Konferenztag während der LOCA Live Tour auch bei Axis Communications und am Flughafen München mit eigenen Augen von der digitalen Zukunft überzeugen. „Wir sind sehr zufrieden mit dem Verlauf der diesjährigen LOCA Conference“, erklärt Carsten Szameitat, Vorstandsvorsitzender der LBMA, der die Veranstaltung mit einer Übersicht der 30 relevantesten Technologien für die Digitalisierung im Handel eröffnete. „Die Sprecher und die Stationen der Retail-Tour haben gezeigt, wie weit die Digitalisierung am POS sein kann, wenn die Händler den Mut haben, die Herausforderung anzunehmen.“

Eines der Highlights der LOCA Conference war in diesem Jahr der Vortrag von Carsten Maeskes, Projektleiter des Karstadt Experience Store. Er stellte die Erkenntnisse vor, die Karstadt mit dem Experience Store in Düsseldorf seit dessen Eröffnung machen konnte. So zeigte sich etwa, dass die Mitarbeiter den neuen Technologien zwar offen gegenüberstehen, die Verbraucher wiederum noch zögern. Sie kennen die neuen Lösungen nicht von anderen Händlern und erwarten sie deswegen auch nicht – die selbstständige Nutzung des Angebots stehe daher noch am Anfang, werde sich aber in den nächsten Jahren massiv steigern. „Denn wenn die Mitarbeiter erklären, welche Funktionalitäten die jeweilige Technologie bietet, werden diese mit einer hohen Akzeptanz von den Kunden angenommen“, so Maeskes.

Eine weitere wichtige Einsicht war die, dass interne Prozesse verändert wurden, um dem Experience Store gerecht zu werden. Als Beispiel nannte Maeskes die elektronischen Preisschilder. Denn diese greifen direkt auf die Produktstammdaten zu, welche bisher im Wesentlichen aus einkaufsrelevanten Informationen bestanden. Zukünftig sind diese Daten verstärkt aus Kundensicht einzutragen und zu pflegen. Zu den weiteren Einsichten zählten unter anderem die Erkenntnis, dass LCD Screens für interaktive Schaufenster beim aktuellen Stand der Technik noch erheblich besser geeignet sind als Folien und dass deutsche Verbraucher die NFC-Funktionen aktuell noch wenig nutzen, da die Technologie hierzulande kaum bekannt und verbreitet ist. Auch Günter Heppes von der Bartels-Langness Handelsgesellschaft teilte die Erfahrungen seines Unternehmens mit digitalen In-Store Technologien. Sein Vortrag kam zu dem Fazit: „Natürlich wird es Rückschläge geben – aber wer fit für die Zukunft werden will, kann es sich nicht leisten abzuwarten.“

Die Bedürfnisse der Kunden stets im Blick behalten

Vanda Kospic, Head of Global Sales Consumer Goods bei Wirecard, nahm die Teilnehmer der LOCA Conference mit auf eine Reise durch die Welt. Am Beispiel verschiedener Nationen zeigte sie, wie der stationäre Handel von den Möglichkeiten der Digitalisierung profitieren kann, um den Kunden ein einzigartiges Shopping-Erlebnis zu bieten. Doch was für den einen Händler ein Erfolgsmodell ist, kann bei einem anderen Händler nicht den erhofften Erfolg bringen. So wird jede Innovation erst dann zum Erfolg, wenn sie auch von den Kunden angenommen wird und das wiederum ist verwurzelt in der Shopping-Kultur der jeweiligen Nation.

Smart Lighting im Kommen

Asif Khan, President & Founder der LBMA, stellte in seinem Vortrag erste Zahlen aus dem neuen LBMA Trend-Report vor. In dieser Studie untersucht der Verband die Entwicklung der Location-Technologien: Wie sie im Markt eingeschätzt werden, welche Erwartungen sie wecken und worin investiert wird. Demnach stecken deutsche Unternehmen auch 2018 weiterhin viel Geld in Beacon- und NFC-Technologie. Die Aufmerksamkeit für Smart Lighting aus dem vergangenen Jahr hat Deutschland hier knapp hinter Singapur auf den zweiten Platz des Rankings gebracht. Die geplanten Investitionen in die Technologie fallen jedoch nur gering aus, während andere Märkte – allen voran die USA – hier große Chancen sehen und entsprechend viel Geld in die Hand nehmen. Den kompletten Report stellt die LBMA auf der diesjährigen RetailLoco vor, die am 25. und 26. April in Seattle stattfindet. Eine deutsche Fassung wird im Anschluss daran verfügbar sein.

Technologien selbst erleben

Während der Live-Tour am 13. April warteten zahlreiche Anwendungen auf die Teilnehmer. So konnten sie zum Beispiel bei Axis Communication die neueste Kamera-Technologie kennenlernen und verschiedene Lösungen bestaunen, die die Analyse der Kamerabilder ermöglichen. Von Asset Tracking bis zu Instore Analytics konnten sich die Tour-Teilnehmer ein genaues Bild der Lösungen machen. Am Münchner Flughafen wiederum gab es vor und hinter der Sicherheitsschleuse von Digital Signage über Feedback-Lösungen bis hin zu Robotern, die Auskünfte über die nächsten Flüge und mehr geben konnten, viel zu bestaunen.

Nächste Veranstaltung in Parndorf bei Wien

Am 21. Juni widmet sich die LBMA mit dem Retail Innovation Kongress in ihrem Wissens- und Innovationszentrum, dem LOC-Place, erneut der Digitalisierung stationärer Verkaufsflächen. Neben mehreren Vorträgen bietet die Veranstaltung auch einen Besuch im Testgebiet des LOC-Place an: Im Outletcenter in Parndorf, dem größten seiner Art in Europa, testet das Unternehmen verschiedenste Technologien unter Live-Bedingungen.

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