Museumsinstallation

Digital Projection bringt in Paris Pompeji zum Leben

Die Ausstellung „Réunion des Musées Nationaux – Grand Palais’ Pompeji“ wurde in Zusammenarbeit mit dem Archäologischen Park von Pompeji und Gedeon Programmes erarbeitet, um die historische Stadt vor, während und nach dem dramatischen Ausbruch des Vesuvs zu präsentieren.

(Bild: Rmn-Grand Palais/Photo Didier Plowy)

Die Idee, ein immersives Erlebnis von Pompeji zu erschaffen, geht auf die Vision von Stéphane Millière zurück, Präsident von Gedeon Programmes und Produzent des Pompeji-Doku-Dramas Les dernières heures de Pompéi – das Anfang des Jahres im Fernsehsender France 5 ausgestrahlt wurde – in Zusammenarbeit mit der Réunion des Musées Nationaux et du Grand Palais (Rmn-GP).

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„Nach dem Besuch der Ausstellungen im Institut du Monde Arabe (IMA, Institut der arabischen Welt) und der Werke des Light Workshops wurde mir klar, dass wir mit den 4K-Bildern und dem tollen audiovisuellen Material, das von uns bereits produziert wurde, die Möglichkeit hatten, eine Ausstellung zu schaffen, mit dem die Besucher mitten drin sein würden bei diesen außergewöhnlichen Ausgrabungen“, so Millière.

(Bild: Rmn-Grand Palais/Photo Didier Plowy)

Auf der Fläche von 1.200 Quadratmetern des Salon d’Honneur des Grand Palais mit einer Deckenhöhe von 18 Metern tauchen die Besucher in eine pompejische Piazza, etwa 79 n. Chr., ein. Dieser Bereich – in dem eine Statue und eine riesige Projektionswand untergebracht sind, auf der in bestimmten Abständen der gewaltige Ausbruch dargestellt wird – teilt sich anschließend in zwei Straßen auf. Die perspektivische Darstellung der Straßen mit den Domus (Häusern) schafft eine begehbare Szenerie, die weitere Arten von Projektionen enthält, darunter 3D-Modelle von historischen Gebäuden, die von Aristéas geschaffen wurden und den Grad der Vertiefung, der bereits durch die Videobildschirme erzeugt wurde, noch weiter erhöht.

Roei Amit, Direktor von Digital für Rmn-GP, dazu: „Eine unserer Methoden für diese Ausstellung bestand darin, uns auf inszenierte Projektionen innerhalb eines architektonischen Designs zu konzentrieren. Die audiovisuelle Technologie gewinnt in Ausstellungsräumen zunehmend an Bedeutung. Eine starke digitale Komponente zu haben, bietet uns viele Möglichkeiten, erweitert unsere Ausdrucksformen, und letztendlich profitieren das Publikum und ihre Beteiligung davon.“

(Bild: Rmn-Grand Palais/Photo Didier Plowy)

„Die Besucher betreten diese riesige Fläche und stehen einem architektonischen Raum aus Projektionen gegenüber“, erklärt Amit. „Die Projektionswände erzeugen eine Perspektive, indem sie die Straßen an ihren Enden verlängern, und die Wände der Domus in den Straßen dienen als Projektionsträger. Außerdem gibt es Videoprojektionen in jedem Domus. Insgesamt wurden 31 4K-Videoprojektoren bzw. -Beamer installiert, um dies zu unterstützen.“

Bei den in dieser Ausstellung verwendeten 31 Projektoren handelt es sich um den E-Vision Laser 11000 4K-UHD von Digital Projection, der von ETC Onlyview ausgewählt wurde. Diese Single-Chip-DLP-Projektoren verfügen über 10.500 Lumen, die für eine hohe Helligkeit gegenüber jedem Umgebungslicht in der Ausstellung sorgen sollen, während die 4K-UHD-Auflösung es den Besuchern ermöglichte, nahe an die Projektionen heranzukommen, um die Klarheit und all die Details des Inhalts wahrzunehmen. Die Installation profitierte auch von der Flexibilität der MultiAxis-Ausrichtung des Projektors, die von wesentlicher Bedeutung war, da einige davon im Hochformat oder nach unten ausgerichtet montiert waren. Das integrierte Edge Blending ermöglichte auch große, nahtlose Bilder, die die Besucher in den Alltag in Pompeji eintauchen ließen.

(Bild: Rmn-Grand Palais/Photo Didier Plowy)

Vier E-Vision Laser 11000 4K-UHD-Projektoren sind an beiden Enden der Ausstellung angebracht, um eine Perspektive einer Straße Pompejis zu projizieren, die den Besucher beim Betreten der Ausstellung sofort in das Erlebnis eintauchen lassen. Jede Straßenseite wird von zwei Domus flankiert, die an ihrer Außenseite vom Video-Mapping profitieren – dank einiger Projektoren werden alle vier Fassaden von der gegenüberliegenden Straßenseite als Projektionsfläche genutzt.

Wohl der Eckpfeiler der Ausstellung ist die Piazza mit einer Projektion des Vesuvs im Hintergrund, die von zwei Digital Projection 4K-Projektoren erfolgt.

Im Inneren jedes Domus machen sich die Besucher mit der Geschichte von Pompeji vertraut. Domus I zeigt mithilfe von drei 4K-Projektoren, die jeweils auf eine eigens dafür gebaute Wand projizieren, eine allgemeine Darstellung von Pompeji. In Domus II erfahren die Besucher dank eines E-Vision Laser 8500 WUXGA Projektors, der mit einer kurzen 0,57-Linse gekoppelt ist, etwas über die archäologischen Ausgrabungen im Laufe der Jahre, während in Domus III weitere Artefakte mit zwei weiteren 4K-Projektoren untergebracht sind, die die Analyse der Ausgrabungen darstellen: Ein Projektor projiziert mit einer weiteren ultrakurzen 0,57-Linse Bilder auf den Boden, während ein weiterer 4K-Projektor zusätzliche Erklärungen auf die Wand projiziert. In Domus IV schließlich können die Besucher ein 15 Meter langes und 5,5 Meter hohes Fresko bewundern, das dank sechs seitlich angebrachter Boxen von Digital Projektion genauestens wiedergegeben wird und die Grenzen zwischen dem Realen und dem Virtuellen verschwimmen lässt.

(Bild: Rmn-Grand Palais/Photo Didier Plowy)

„Wir haben bereits bei früheren Ausstellungen mit den E-Vision Laserprojektoren gearbeitet, daher wussten wir, dass die technischen Eigenschaften dieses Produkts genau das waren, was wir brauchten“, so ein Sprecher von ETC Onlyview. „Wir benötigten die 4K-Auflösung. Außerdem sind die Farbwiedergabe und Leuchtkraft perfekt für diese Art von großformatigen Bildern, und durch die große Auswahl an optischen Einstellungen dieses Videoprojektors kann er an jede Projektion angepasst werden.“

Die Projektoren projizieren im Straßenabschnitt der Ausstellung von Gedeon Programmes erstellten Content. Die von einem Onlyview-Medienserver verteilten Bilder zeigen das damalige Leben in Pompeji und werden ergänzt durch die Geräusche der Stadt, wie spielende Kinder, Einwohner, die ihren Geschäften nachgehen, und Soldaten, die die die Straße entlang marschieren.

(Bild: Rmn-Grand Palais/Photo Didier Plowy)

Im weiteren Verlauf des Ausstellungszyklus verblasst mit dem Nahen des Ausbruchs das lebhafte Stadtleben allmählich und wird durch Hundegebell und panische Geräusche ersetzt; es kommt zu einer spürbaren Veränderung der Atmosphäre. Die Projektoren beginnen, eine graue Rauchwolke zu zeigen, die über alle Bilder von Pompeji zieht. „Nach einem kolossalen Lärm folgt Stille, das Licht kehrt zurück und wir beginnen erneut einen 30-minütigen Zyklus“, sagt Millière.

Das Installieren von mehr als 30 Projektoren für dieses Projekt ging mit einigen Herausforderungen einher. „Die meisten Herausforderungen ergaben sich durch die Installation der Videoprojektor-Inlays in den Kulissen, da viele Inlays eingebaut werden mussten und wir nicht wollten, dass sie das Kulissendesign stören“, so ETC Onlyview. „Wir überwanden dies, indem wir mit den beteiligten Designern kommunizierten und eine Struktur fanden, die sowohl für die Projektoren als auch die Kulissen geeignet war.“

(Bild: Rmn-Grand Palais/Photo Didier Plowy)

Letztendlich war das Ergebnis all dieser harten Arbeit ein riesiger Erfolg. „Jeder, der an diesem Projekt gearbeitet hat, tat alles, was in seinen Kräften stand, um Pompeji effektiv in die heutige Zeit zu bringen“, so ETC Onlyview. „Die Unterstützung von Digital Projection war während des gesamten Projekts von integraler Bedeutung. Die gewählten Projektoren erledigten die benötigte Arbeit perfekt und außerdem half es, die Mitarbeiter von ETC Onlyview in deren Gebrauch zu schulen.“

Amits Resumée: „Wir haben bei der Auswahl der Ausstattung, ihrem Einsatz sowie der operativen Seite der Ausstellung eng mit ETC zusammengearbeitet und sind mit deren Arbeit sehr zufrieden. Die Qualität und Leistung der Projektoren ist hervorragend, und die Besucher sind beeindruckt wie auch erstaunt über die immersive Dimension der Ausstellung, die durch die Projektoren ermöglicht wird.“

Nachdem die Ausstellung wegen der Pandemie verschoben worden war, wurde sie am 1. Juli eröffnet und läuft aktuell noch. Es war ursprünglich geplant, dass diese einmalige Veranstaltung bis zum 27. September stattfindet, doch aufgrund des Erfolgs der Ausstellung haben die Organisatoren vor Kurzem verkündet, dass sie bis zum 2. November verlängert wird.

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