Streaming

Mijk van Dijk streamt live mit ATEM Mini Pro

Im Rahmen eines Kunst- und Kulturfestivals in Templin, einer mittelalterlichen Stadt mit Stadtmauer nördlich von Berlin, spielte die auf elektronische Musik spezialisierte DJ-Kollaboration „ambientkarawane“ ein Live-Set mit räumlicher Distanzierung. Zum Aufzeichnen und Streamen des Events stellte sich das Team ein um den ATEM Mini Pro herum gebautes System zusammen.

(Bild: Mijk van Dijk)

Mit den ersten Lockerungen der Lockdown-Maßnahmen tasten sich Liveproduzenten an neue Veranstaltungsformate heran, die Menschen zusammenbringen und zugleich Sicherheitsabstände für Publikum und Künstler bewahren. Anstatt einfach zu den bisher als normal erachteten Produktionsweisen zurückzukehren, entwickeln viele Anbieter in der Branche neue Live-Event-Konzepte, die sich auf ihre eigenen im Lockdown gewonnenen Erfahrungen stützen.

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„Für zahlreiche DJs brachte der Lockdown neues Potenzial für Livestreams mit sich, für die viele von uns früher nicht wirklich Video in Erwägung gezogen hätten“, erklärt Mijk van Dijk, der sich für die Kollaboration mit Carsten Binkow zusammengetan hat. „Uns allen fehlt der Austausch mit anderen aus der nächtlichen Club-Szene enorm. Obwohl einige Leute bereits einen Kanal für Audiostreams hatten, konnten wir unsere Streams mithilfe von Video um die visuelle Ebene erweitern.“

Mijk van Dijk (Bild: Marie Staggat)

Gesendet wurde aus dem „Rabbithole Studio“. Um seine Sessions für „Music 4 the microglobe“ online unter die Fans zu bringen, testete van Dijk die Livestreams zunächst mit drei Kameras, die Feeds an den ATEM Mini Pro sendeten.

„Eine meiner Hauptsorgen bei der Integration von Video in den Stream war Latenz. Wenn die Fans merken, dass beim Scratchen Bild und Ton nicht übereinstimmen, sind sie schnell abgelenkt. Doch mit unserem System gab es keinerlei Probleme“, erklärte van Dijk. „Der ATEM Mini Pro reagierte überaus schnell und präzise und es machte großen Spaß, während des zweistündigen Sets zwischen den Perspektiven hin und her zu schneiden. Da meine Zuschauer in puncto Plattform nicht festgelegt sind, verwendete ich Restream.io, um die Session auf Twitch, YouTube und Mixcloud zu verbreiten.“

Was den Live-Event in Templin anging, wusste van Dijk, dass es an der Location in einem verlassenen Garten keine passende Internetverbindung für einen Livestream geben würde. „Doch dann wurde mir klar, dass wir die Aufzeichnungsfähigkeit des ATEM Mini Pros in Anspruch nehmen können. Also zeichneten wir das DJ-Set auf und konnten es so noch mehr Leuten rund um den Globus bereitstellen. Beides passte zusammen wie in einem Puzzle.“

(Bild: Mijk van Dijk)

Van Dijk und Binkow bastelten sich ein kompaktes System aus einem musikergerechten Zoom Q2n Camcorder, einer GoPro Hero 3+ und einem iPhone X. Die Kameraquellen wurden in den Mischer gespeist und der Programmmix wurde auf einem USB-Laufwerk aufgezeichnet. Um mit der iPhone-Kamera zwischen Quer- und Hochformat zu wechseln, setzte van Dijk auf die Filmic Pro App.

„Nachdem wir ATEM Software Control zur Steuerung des Mischers vor Ort eingerichtet hatten, konnte ich den Laptop trennen und stattdessen das Flash-Laufwerk anschließen und mitlaufen lassen“, so van Dijk. „Am Ende des Sets habe ich das Laufwerk einfach an meinen Computer angeschlossen und mit DaVinci Resolve eine überarbeitete Version für den YouTube-Kanal erstellt. Auch der Videoschnitt ist neu für mich. Und obwohl das System anfangs etwas einschüchternd wirkte, entpuppten sich die Tools in DaVinci Resolve als überaus leistungsstark und selbst für Anfänger wie mich leicht erlernbar.“

(Bild: Mijk van Dijk)

Van Dijk rechnet damit, dass diese Produktionsmethode für Live-Events eine neue Richtung vorgibt. „Mir gefällt der unkomplizierte Aufbau der Blackmagic Geräte und die Art, wie sich Content für eine Vielzahl von Plattformen wiederverwenden lässt“, sagte er abschließend. „Obwohl wir uns alle darauf freuen, in unsere Housemusic-Community zurückzukehren, werden Setups für Hybridproduktionen bis auf Weiteres zur neuen Wirklichkeit. Sie eröffnen darüber hinaus aber auch neue und spannende Möglichkeiten, wie wir unserer Liebe für Musik gemeinsam nachgehen können.“

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